GOLGOTHA - Spreading The Wings Of Hope
VÖ: 14.06.2024
(Ardua Music)
Style: Gothic-Doom
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GOLGOTHA
Bands mit dem Namen GOLGOTHA gibt’s locker mal über ein Dutzend, doch die auch schon seit 1992 somit über drei Jahrzehnte aktiven aller Höhen und Tiefen mutig trotzend am Ball gebliebenen spanischen Doom-Deather deren sechstes Studioalbum sich im Playerschacht dreht, sind schon eine eigene Nummer für sich.
Die Verbindung zwischen weiblichen Gesangsparts und tiefen Deathgrowls wirkt harmonisch. Am gothischen Sphäreneinfluss hat sich nicht viel geändert, was bei der spanischen Epic Doom/Death Metalriege GOLGOTHA von Vorteil ist. Feine Melodieführung steht als weiteres Markenzeichen hoch im Kurs. Dadurch das mit Maria J. Lladó eine Frau als Sängerin mit an Bord ist, deren feinfühliges Organ dem tiefen Deathgrowl-Stimmvolumen von Andrew Spinosa bewusst Rechnung tragend prächtig ins Gefüge aller Songs passend eine begrüßenswerte Bereicherung für die Band darstellt, hat sich etwas reichlich Gravierendes geändert. Inhatlich erinnern GOLGOTHA damit durchaus an das Schaffen der ganz frühen PARADISE LOST/ANATHEMA, mitunter ebenso prägenden MY DYING BRIDE und phasenweise gar THEATRE OF TRAGEDY-Anteil ohne wie eine Seelen- und Gestaltlose Billig-Kopie der großen für den Amtosphärischen Gothic-Doom so wichtigen Vorbilder zu wirken, was der Sache genug Eigenindividualität verleiht. Umgeben von einem sich durch alle acht Sonds ziehend romantischen Düster-Melancholic-Touch erfüllt von feiner Melodie und Kraftvoll schleppender Grooverhythmik, deren Tempo sich auch mal schrittweise steigert, bleiben sich GOLGOTHA nach wie vor treu. Mit 'Spreading The Wings Of Hope' dreht sich das zumindest aus meiner Sicht beste Album der spanischen Doom-Deather im Player, den Spaniern ist der Sprung in eine andere weitaus höhere Liga gelungen, in der sie sich nun befinden. 'Spreading The Wings Of Hope' steht inhaltlich wie lyrisch für ein bärenstarkes ihre Genre vielseitig reflektierendes Gesamtwerk, an dessen Qualität sie sich künftig mehr als bei allen Vorgängeralben messen lassen müssen.
Als Anspieltipps einer vielseitig fesselnden Doom-Death-Scheibe deren inhaltlicher Schwerpunkt viel mehr von Gothic-Doom statt Death Metal geprägt ist, empfehlen sich der Trauerkloß „For Every Tear“, die auf geschickten Rhythmus-Tempo Wechseln fußende Hymne „Hear Their Cries“, ein geballt kraftvoll aus den Boxen hämmerndes „Human Vultures“ (wo auch das Piano verstärkt Akzente setzt) sowie der alle genannten Trademarks in sich vereinende Schlußakkord „Hope Is Guide“.
Fazit: Tiefenatmosphärischer Melancholic Doom auf richtig feinem, wohl durchdacht klug strukturierten Level, der bleibenden Eindruck bei zugehörigem Fanklientel hinter lässt. 8,5/10