THE VISION BLEAK - Weird Tales
VÖ: Bereits erschienen
(Prophecy/Soulfood)
Style: Horror Metal
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THE VISION BLEAK
Seltsame Geschichten erzählen THE VISION BLEAK auf ihrem aktuellen Studioalbum, das immerhin siebente des anno 2000 gegründeten Süddeutschen Duos. Nach dem zwischen Death, Doom, Gothic und Horror schwankenden Debüt 'The Deathship Has A New Captain' das u. a. von Horrorfilmen wie 'The Fog – Nebel des Grauens' inspiert war, brachen Konstanz und Schwadorf auf zu neuen Ufern. Nachfolgealben handelten von Dramaturgischen Geschichten aus den Karpaten, Mystische Reisen zu unheimlichen Phänomenen, die Hexenstunde und eine Konfrontation mit dem Unbekannten begleiteten ihre weiteren Wege, bis sie nun der Idee Gestalt verliehen merkwürdige Geschichten zu erzählen, besser gesagt nicht mehrere sondern eine bestehend aus mehreren Teilen die das Ganze bilden. Horror-, SciFi, Mystik- und Fantasy-Literatur von H. P. Lovecraft, E. A. Poe oder E. Howard bildet nach wie vor das lyrische in der Musik umgesetzte Fundament.
Abgedreht schräg, obskur zugleich anspruchsvoll und liebenswert kauzig waren THE VISION BLEAK schon seit jeher. Diesen unverändert gebliebenen Charaktermerkmal haben sie sich gesundermaßen beibehalten. Obschon immer ein Gothiclastiges Grundgerüst besteht, würde eine Reduzierung auf dem Dunkel düster melancholischen Sektor dem Duo sicher kaum gerecht, denn es steckt noch weitaus mehr darin. Trotz diverser Gefühlsebenen treffen harrsche Gitarrenattacken okkulte Sakralsequenzen.Momente sanfter Zerbrechlichkeit verbinden sich mit brachialer Urgewalt, wo Genie und Wahnsinn sich kreuzen. Entgegengesetzt harrsches Gegrowl und feinstimmiger Klargesang ergänzen sich so effektiv einschließlich Texten denen ungemein Tiefgang innewohnt.THE VISION BLEAK haben sich ihre völlig eigene Nische zwischen den Stilen gegraben, wo der Name THE VISION BLEAK draufsteht, steckt THE VISION BLEAK drin.
Am völlig individuellen keinen Vergleich zu irgendetwas anderem zulassenden Stil hat sich rein gar nichts geändert. 'Weird Tales' beginnt zunächst im von düsterer Melancholie geprägten Horrorstil wofür B. Konstanz und Ulf Theodor Schwadorf bekannt sind. Unabhängig ob nun Death, Black, Gothic-, Ambient-Sphären, Okkultrock-Elemente oder Bombasteffekte (Glocken, eine Orgel, Donnergrollen, Sturmrauschen oder Pianoklänge) mit einfließen, die an alle bisherigen Werke denken lassen. Auf verschlungen wechselhafte Weggabelungen einschlagenden Emotionspfaden zwischen düster, hoffnung streuend, geheimnsivoll, theatralisch, melancholisch, depressiv, und traurig schreitend von packenden Stimmungswechseln bestimmt, bleibt festzuhalten: THE VISION BLEAK sind eine sichere Bank auf dem zwischen Fantasy- Horror-, Mystik und Science Fiction schwankenden (Bizarr)-Sektor.
Fazit: Grenzüberschreitend emotinal das schöne kontrastreich unmittelbar neben dem hässlichen wirken lassend in fließenden Übergang zwielichtiger Dunkelheit gewürzt von bitter-süßer Melancholie badend, haben THE VISION BLEAK das bemerkenswerte Kunststück vollbracht, sich abermals neu zu erfinden; faszinierend spannend geheimnisvoll fesselnd sakral. 8,7/10