FACTORY OF ART - Back To Life


VÖ: 07.06.2024
(Eigenproduktion)

Style: Progressive (Power)Metal

Homepage:
FACTORY OF ART

An mein erstes FACTORY OF ART-Demo 'No Better World' 1992 gekauft beim Evil Message-Festival erhältlich als Kassettentape in der Schwalm erinnere ich mich gut. Dieses Viersongtape mit drei Studiokompositionen und einem Livesong ebnete mir den Weg zu dieser von Bassist Ronald Losch angeführten Progressive-Kapelle. FACTORY OF ART gehörte zu den größten Hoffnungsträgern im Genre, deren letztes Lebenszeichen 'The Tempter' bereits zweiundzwanzig Jahre _(das war 2002 zurückliegt!Es ist als wäre die Zeit bei der Ostdeutschen Proggressive-Combo aus Leipzig stehen geblieben, denn ihre Trademarks haben sie sich auf dem aktuell nun endlich dritten Studiolongplayer 'Back To Life' unverändert beibehalten.

„Abysses“ beginnt düsterprophetisch, dann folgt ein wegweisendes Leadsolo, ehe der Progressive Express bei diesem fast siebeneinhalb minütigen Einsteiger so richtig ins Rollen kommt. DREAM THEATER-Fans dürften bei solchem Gourmetfutter ebenfalls feuchte Hände bekommen. Danach wird’s mit „Burning Wings“ zeitweise mystisch episch Barock von Gefahr drohender Sphärenlastigkeit umrahmt, wobei der Bombastfaktor sich geradezu herausschält. Auch die zwei anderen zwei über Sieben Minuten Longtracks „Silent Room“ und im phasenweise tempoforciert vorwärts gehend auf Härte setzenden am Schluß etwas brust schwächer (was nicht am interessante Farbtupfer setztenden Frauengesang liegt, sondern am gerade gegen Ende nur noch kaum zwingenden Männgergesang die Zielgerade passierenden „Decadence“ bauen Spannung auf. Dieser Aspekt macht sich in rasanten plötzlich Stimmung und Taktvorgabe ändernder das Tempo anziehenden Rhythmus-Tempo-attacke bemerkbar, deren Inhalt sich mit gedämpft episch tempo reduzierter Sphäre in Verbindung zu Hoffnung verteilender Songpassage wechselt. „Walking To The Place I Love“ zeugt ebenso davon, während sich das nächste Stück „Face Behind The Mask“ auf kontrastreichen Klargesangterrain dem sich raukehliges Stimmbandvolumen gegenüber stellt, bewegt. „Behind The Light“ setzt auf eingängige Grooves und im krachenden Titeltrack „Back To The Life“ wird’s vielseitig Progressiv einschließlich Riffkaskadenpower einschließlich stellenweise geballtem Vorwärtsdrang. Wenn es vielleicht einen Hauptkritikpunkt gibt, dann möglicherweise den, dass dieses Album in Überdimensionärer Länge viel Aufmerksamkeit erfordert. Da heißt es geduldig sein, feinfühlig Sanfte Songnuancen herausfiltern, Details erkennen.

„Back To Life“ ist so typisch für FACTORY OF ART, wie es nur sein kann, der Progressive Spirit aus den 90ern wurde geschickt in das Jahr 2024 transportiert und zeigt das die sympathischen Leipziger treu und vielseitig an ihrem Stil festhaltend noch immer so unverändert blieben, als wären die 90er nie vorüber gezogen. Soundtechnisch wirkt alles professioneller als zu Demo und Debützeiten, doch grundlegende Änderungen sind kaum festzustellen, außer dass alles vielleicht heute noch einen Ticken reifer klingt. In Bezug auf die heutige Zeit tut ein solches Album gut.

Gekleidet in ein das Album passend zur Geltung bringendes Artwork, gibt es nicht viel zu bekritteln. Großes Progressive-Kino einer bemerkenswerten Kapelle, die völlig zu Unrecht ihr Schattendasein hinter Topacts wie DREAM THEATER, KAMELOT, QUEENSRYCHE, FATES WARNING oder VAN DEN PLAS führt, jedoch nicht unweit von dieser Liga entfernt sicher gefühlt dort rein gehört.

Fazit: Stimmungsvoller Progressive Metal, der sich sein prägendstes durch viel Eigenständigkeit erfülltes Merkmal behalten hat, vor Ideen strotztend griffige Melodielinien beinhaltet, phasenweise schon mal ins Verspielte driftet und es darüber hinaus schafft, fesselnde Spannung aufzubauen, die sich festsetzt. - Wow! 8,5/10

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