BISMARCK - Vourukasha


VÖ: 03.05.2024
(Dark Essence Records)

Style: Post-Apokalyptischer Drone-Doom

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BISMARCK

Die BISMARCK war ein Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine im 2. WK, dem es gelang, den Stolz der englischen Flotte, den schweren Schlachtkreuzer die als Führunggschiff geltende HMS Hood zu versenken und wer sich ein wenig mit Geschichte auskennt, denkt vielleicht automatisch an dieses historische Ereignis.

Die Norwegische Band selbigen Namens legt ihr schweres drittes Pfund Stoner-Doom 'Vourukasha' auf den Tisch. Fünf Kompositionen aufgelockert durch 1:56 Min. Zwischenspiel („The Tree Of All Seeds“) reichen dafür aus. Anhängerschaft von SLEEP, NEUROSIS, EARTH, ELECTRIC WIZARD oder den SLOMATICS müsste jetzt hellhörig werden. Wummernde Fuzzgitarren, atmosphärischer Drone-Doom, gepackt in ein lyrisch verfasstes Western Esoterisches Konzeptgeflecht westlicher Esoterik und Mysterientraditionen bilden den wesentlichen Kern dieses garantiert alles andere als  leicht verdaulichen Brockens.

„Sky Father“ läutet die Reise im rollend tonnenschweren Doomgroovemodus ein. Postapokalyptischer Gesang bis gewaltig unter die Decke virbrierendem Drone Atmosphäregehalt sowie unterkühlt psychedelischem Endzeit-Stimmungspegel zeichnen diesen ziemlich gelungenen Einstieg aus. Zeitweise ist mein Gusto bei solch bleischwerem Schauerdoom an Funeral-Doom der Schiene AHAB zu denken geneigt, deren Intensität die Norweger stellenweise gar erreichen, obgleich sie dabei nicht durchweg in unerforschten Tiefenregionen der Ozeane versinken.

„Echoes“ erzeugt mittels Nebeldunst, extrem heavy wummernden Droneriffs, opulenten Leadsoli erfüllt von geheimnisvoll beschwörendem Flüstergesang stimmungsvoll Gänsehaut, ehe brutal knüppelnder Black Metal die Eisdecke zum Einsturz bringt. „Kigal“ ähnelt einer Art Schamanenritual im DEAD CAN DANCE -Anstrich, deren sanftes Klangtimbre sich mit düster melancholisch in Richtung KATATONIA tendierendem Flair kreuzt, dafür sorgen Handtrommel, Tamburin, hoher Hintergrundgesang, Akustikgitarre, weitere seltene Instrumentierung und wechselhaft beschwörend wirkend männlich weiblich Gesangsperformance. „The Tree Of All Seeds“ leitet als Zwischenintro gekonnt zum nächsten erneut den postapokalyptischen Kampf ausrufenden vorübergehend in Zeitlupenmodus umschaltenden Titeltrack „Vourukasha“ über, ehe „Ocean Dweller“ dann sogar tatsächlich in die Tiefen der Weltmeere vorzudringen sucht, diesmal unweit von AHAB entfernt liegt, ohne die Heidelberger Funeral Doom-Institution zu kopieren.

Fazit: Gelungenes Postapokalypsen Doomelixier mit unüberhörbar im brummend zentnerschwer drückenden Drone-Stil bei heftig nachhallender Wirkung. 8/10