MALSTEN - The Haunting Of Silvakra Mill - Rites Of Passage
VÖ: 15.03.2024
(Svart Records)
Style: Epic Doom
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MALSTEN
Richtig episch düster geradezu unheimliches tief unter die Haut gehendes Horror-Folk-Doomkino präsert das Schwedenquartett MALSTEN. Auf Teil 1 – 'The Haunting Of Silvakra Mill' folgt nun Teil 2 – 'The Haunting Of Silvakra Mill – Rites Of Passage'. Die Geschichte der Mühle handelt von einer unglücklichen Seele, die einer uralten Macht des Bösen unterliegt, die in der alten Mühle haust.
Bei allen von schleppender Schwermut gespeisten 4 Tracks, die mit zwei gelungen in den Gesamtkontext passend eingebundenen kurzen Traueroden gleich kommende Zwischenspiele als Brücken („Intercession“ und „Ceremony“) veredelt wurden liegt mancher Querverweis zu SOLITUDE AETURNUS auf der Hand. Geigenklänge, tonnenschwer schleppend vor sich dahin walzende Gitarrenriffs, Theatralisch mit jeder Note klagender durch Mark und Bein gehend leidender Gesang, pumpende Bassakkorde und ein wuchtiges Schlagzeug dasrichtig voluminös kesselt und nicht nach Pappdeckel klingt, erzeugen ohne gekünstelte Synthiespielereien und anderen Kickifatz immens tief im Raum liegende Sphärenmonumente deren Klangteppiche undurchlässig dicht gestaffelt sind. Basierend auf dem Fundament von Verderbnis, Trauer, Hoffnung und Depression erzeugen MALSTEN eine unbeschreiblich düstere schwerblütig zähfließende Stimmung wo die Sehnsucht der gemarterten Seele nach Hoffnung von der Befreiung aus dem Joch des Bösen extrem deutlich greifbar wird. „Terra Inferna“ kombiniert erwähnte Faktoren mit der Mystik des Altertümlichen, wofür allein das ziemlich spezielle nahezu ritualistisch dezent inszenierte Hintergrundgetrommel sorgt, während „Laurenti Berth“ die Thematik stimmungsvoll zwischendurch etwas Hoffnung vermittelnd ihrem vorherigen Ende zuführt. Spannung auf den dritten Teil dieser unheimlichen Geschichte ist geweckt.
Es gibt wenige Bands, die eine derartig undurchlässig raumfüllende Schwere produzieren als zweiter Vergleichswert kommen mir neben frühen SOLITUDE AETURNUS noch die Nautic Funeral Doomer AHAB in den Sinn.
Fazit: Dunkel, Theatralisch, fesselnd monolithisch im Sumpf aus Tod, Verderbnis, Trauer und Depression schwimmend von der Dunkel-Aura des rational nicht erklärbar geheimnisvoll Übernatürlichen beseeltes Schwermut-Doom-Epos. 9/10