ECCLESIA - Ecclesia Militans


VÖ: 08.03.2024
(Aural Music)

Style: Heavy Metal/Epic Doom

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ECCLESIA

Vier Jahre liegt das Ecclaesiae Universalis-Debüt der französischen Doomband ECCLESIA zurück. CANDLEMASS, SOLSTICE und BLACK SABBATH speziell in der Tony Martin-Ära müssen Pate für dieses Album gestanden haben. Thema der Scheibe ist die streitend in den Kampf ziehende Kirche des frühen Christentums. Acht Songs auf dem zweiten 'Ecclesia Militans' getauften Studio-Full-Length Release der Franzosendoomer ECCLESIA (Intro und Outro miteingeschlossen) kommen druckvoll produziert aus den Boxen. „If She Floats“ überrascht nach fesselndem Choral Intro als ziemlich undoomiger Einstieg mit schnellen Gitarrenriffakkordfolgen, ehe kraftvoller Doomgroove sich Bann bricht.

Hauptthema des Silberlings bildet die sinstere Inquisitionszeit im Mittelalter. Theatralischer Gesang, Sakralorgel und heroisch düster melancholische Stimmung ergeben eine kompakte Mischung, die häufig weniger schleppend sondern durch fulminante Vorwärtsdynamik. Der Einsatz gregorianischer Mönchsgesänge untermauert das mystisch sakrale Flair neben dem Einsatz der Orgel besonders.

So schön manch guter Ansatz sein mag, läuft dieses Gebräu an mancher Stelle nicht so fließend ins Gehör, wie es sich im Regelfall für Epic Doom gehört, was mitunter am stellenweise verkopfter Gesang von Frater Armhwald liegt, dessen Organ sich bei komplizierteren Gesangspassaschen auch schon mal verhakt siehe bei den Songs mit lateinischem Titel „Et Cum Spiritu Tuo“ oder „Ereptor Verae Fidei“ läuft der nicht so recht passen wollende Gesang zeitweise unrund, hier zeigt sich das Manko der nicht immer stimmig rüber kommenden Mischung aus kehligen Gegrowle und wechselndem Hochtonklargesang. Größten Reiz entwickelt das Album, dessen Kompositionen in spielerischer Finesse gipfeln die sich mit Sakralem Fundament verbinden. Ihre stärksten Momente haben ECCLESIA, sobald von schwerer Doom-Epik in fließenden Traditionsmetal umgeschaltet wird, selbiges gilt für den umgekehrten fall, wenn der Schalter vom Traditionsmetal in schleppende Doomparts umgelegt wird. „Anteclesia“, „The Exorcismus“ und ein gewaltiges „Harvester Of Sinful Souls“ ziehen sich zeitweise von Sprechpassagen ergänzt gedehnt sakral in die Länge und bauen schrittweise Spannung auf. „Ecclesia Militans“ ergeht sich in treibende Rhythmen mit Zug nach vorne, da passt auch kehlige Stimmbandquälerei gut ins Gesamtbild, „Redden The Iron“ blüht in Theatralikmomenten auf, die sich mit flotter Tempoerhöhung ausgleichen. Das von emotional weiblichem Gesang getragene Outro sorgt für sanften Abgang.

Fazit: Quirliger Doom der völlig aus dem Rahmen fallend Epische Momente mit traditioneller Heavy Metaldynamik und Theatralik verbindet. Prädikat: - Gut! 8/10