BLIND CHANNEL – Exit Emotions
VÖ: 01.03.24
(Blood Bros Oy/Century Media/Sony Music)
Genre:
Post NU-/Modern Metal
Homepage:
BLIND CHANNEL
BLIND CHANNEL, die Finnland 2021 beim European Song Contest mit einem respektablen 6. Platz vertreten haben, erfinden sich auf ihren jetzt fünften Album sicherlich nicht neu, justierten aber an ein paar Stellschrauben ihr neues Liedgut. Wem das Vorgängeralbum „Lifestyles Of The Sick & Dangerous“ (2022), bis vielleicht auf den ESC-Song „Dark Side“ zu glatt und nicht unbedingt mit Langzeiteffekt behaftet rüberkam, könnte an der erneut mit reichlich Energie geladenen und etwas kantigeren Auslegung von „Exit Emotions“ Gefallen finden. Die 12 neuen Stücke bringen es zwar nur auf eine Gesamtspielzeit von gerade mal 35 Minuten, dafür kommt man in den Stücken recht schnell auf den Punkt. Beginnend mit einem Mix aus Nu-Metal und Metalcore, bestehend aus progressiven Aggro-Rhythmen, Screams, Shouts und HipHop behaftetem Klargesang und einem catchy Chorus, startet „Where’s The Exit“ recht eindrucksvoll, wobei man die Titelüberschrift nicht wörtlich nehmen sollte. Man würde sonst u. a. ein Album-Highlight wie das melodische „Deadzone“ verpassen, das zu den Stärken des neuen Rundlings zählt. „Wolves in California“ oder „XOXO” sind ähnlich ausgelegt und bauen neben den poppigen Chören, den teilweise eingepflegten HipHop Gesangspassagen, auch Metalcore Breakdowns mit ein. Der zarte Vergleich mit LINKIN PARK tut sich unweigerlich auf. Bei „Keeping It Surreal” bleibt das Strickmuster gleich, es fließt zudem noch eine Spur EMO ins Songwriting mit ein. Balladesk wird es mit „Die Another Day” inkl. der Gastsängerin RØRY, einer englischen Singer-Songwriterin, die mit ihrer Vertonung dem Song den richtigen Anstrich verpasst, ohne den er in der Belanglosigkeit verpuffen würde. Das nächste Songhighlight dürfte aufgrund seiner melodiösen Eingängigkeit „Happy Doomsday“ sein, zudem es wie auch zu „Deadzone“, „Die Another Day“ und das mit Techno-Beats behaftete „Flatline“ eine Vorab-Videosingle gab. Für mich persönlich befinden sich gerade auf der 2. Albumhälfte die stärkeren Songs, zu denen u. a. auch die mit Alternativ Rock Elementen behafteten Tracks „Phobia“ und „Red Tail Lights“ gehören.
Mit „Exit Emotions” hat das finnische Sextett BLIND CHANNEL ein ordentliches und vor allem abwechslungsreiches Album an den Start gebracht, aus dem das eine oder andere Futter für die nächste Live-Setlist herausspringen sollte.
Punkte: 8/10