HAMMERSCHMITT - Hammerschmitt


VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore Records/ZYX)

Style: (Oldschool) Heavy Metal

Homepage:
GoldenCore Records

Vinylraritäten aus den80ern, einer im Jahr 1985 erschienen recht unbekannten Heavy Metalscheibe, die geradezu antiquiert, hymnenhaft melodisch, fesselnd, in jeder Form Heavy Metal in unverfälschter Form beinhaltet sind selten, doch gibt es diese nach wie vor. Eine solche steht nun seit Januar 2024 durch das einmal mehr sein goldenes Händchen für erstklassige pure Undergroundmetalmucke beweisende GOLDENCORE-Label zum Erwerb. HAMMERSCHMITT schafften es, die Essenz klassischem 70er Hard Rocks mit der fließenden Spritzigkeit des Frühen 80er NWOBHM in Form von IRON MAIDEN oder TOKYO BLADE zu verbinden. Dabei schafften HAMMERSCHMITT trotz Querverweisen zu ähnlich gelagerten Bands Mitte der 80er, exakt 1985 auf ihrem selbst betitelten Debüt, das Kunststück ihrem urigen Stil etwas prägnant eigenes mitzugeben. Sänger Edu Keller besaß ein zwischen bärbeissig, Klarton, heroisch und theatralisch überspitzten Schreien liegendes Organ, dass allen acht Stücken deren eigenes Prägesiegel gab, wodurch diese hochbegabte Band aus München sich seinerzeit von anderen Bands abhob.

Zum Erfolg reichte es zwar nie – dafür hätten sie schon bei einem damaligen Labelgiganten wie ROADRUNNER, SPV oder NOISE gelandet sein müssen, was allerdings nicht der Fall war. ROCKPORT RECORDS hieß das Kleinlabel, dessen Aufmerksamkeit anderen Acts (TRANCE) und den RODGAU MONOTONES galt, deren Ohrwurmhit „Die Hesse Komme“ zu Blockade bei hießigen Radiostadionen führte. Dreiungzwanzig Jahre später anno 2008 erbarmten sich KARTHAGO-Records tatsächlich, dieses interessante Liebhaber, Fund- und Sammlerstück neu aufzulegen, was diverse gute Reviews zur Folge hatte. Damit gelang es leider auch nicht mehr, den Prozess des irgendwo-im-Nirgendwo-Versinkens zu stoppen.

Als Anspieltipps einer Underground-Metalmaniacs zu empfehlenden Oldschool-Perle stechen der tolle Eingangsknaller „Race To Hell“, ein spannendes ab Mitte völlig losgelöst das Tempo anziehende „The Devil's Cry“, der heroische IRON MAIDEN/TOKYO BLADE oder das legendäre Schwedenstahlurgestein HEAVY LOAD zu dessen Früher Anfangspase revue passieren lassende zwischen Stampfrocker bis unwiderstehlich treibender Metalpower pendelnde Hymnenfeger „Bringer Of War“ und „“Tears In My Eyes“ als ergreifendes Balladenepos hervor.

Die neu remasterte Vinyl-LP im Original 1985er Coverartwork mit bedrucktem Inlay ist ein echtes Fundstück für Teutonenstahlfans, um zweckdienlich Horizonterweiterung betreiben und eventuell eine damit verbundene Lücke innerhalb der Tonträgersammlung zu schließen.

Fazit: Lohnenswertes Vinyl für 80er-Metal-Fanatics. 8/10