TODAY WAS YESTERDAY - Today Was Yesterday

03 todaywayyesterday

VÖ: 23.02.2024
(Music Theories Recordings/Mascot)

Genre: Alternative Rock

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TODAY WAS YESTERDAY

Schlagzeuger Dennis Ty und Multiinstrumentalist Angelo Barbera sind schon lange in dem Geschäft dabei. Die Reihe an Musikern mit denen sie gespielt haben reicht bis zu Stewart Copeland und Robbie Krieger, wobei letzterer für einen Song verpflichtet werden konnte. Nun sahen es die beiden an der Zeit etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Die Songskizzen aus all den Jahren schraubten das Duo im Studio zusammen und versah es mit vielen Ideen, die nun mit dem selbstbetitelten Debüt von TODAY WAS YESTERDAY das Licht der Welt erblicken. Neben dem DOORS-Mann ist der Einfluss einer weiteren Legende deutlich wichtiger.

Derzeit scheint sich Alex Lifeson um jedes Projekt zu reißen, überall veredelt er Lieder mit seinem Spiel. Am meisten involviert ist der RUSH-Sechssaiter bei ENVY OF NONE, wo er das eher elektronische Material mit seinen atmosphärischen, den Achtziger geschuldeten Leads und Soli aufwertet. Könnte man jenes Projekt am ehesten in den Neunzigern verorten, so geht es einem mit den beiden hier nicht viel anders, lässiger, dennoch kraftvoller Alternative Rock bestimmt des Geschehen, bei dem der raue Gesang interessant rüber kommt.

Vom Riffing her ist man nahe beim Grunge, jedoch weniger der punkigen Ausrichtung, sondern mit einer gehörigen Portion Schwermut. Neben einer Reihe trockener Akkordfolgen weiß Barbera auch die vier Saiten stellenweise prominent einzusetzen. Das Zusammenspiel mit Lifeson weckt dann auch Assoziationen zu dessen Werken mit seiner Stammband aus jener Dekade, besonders „Counterparts“ und „Test For Echo“. Die Titel mit ihm trage eine klare Handschrift, von rockigen Opener „Grace“ über das ruhige „On My Own“ bis zum sphärischen Schlusspunkt „My New Low“.

Aus der Art schlagen die anderen Nummern, speziell „If I Fall (Silly Games)“, bei dem der DOORS-Gitarrist gewohnt gespenstisch agiert, leider ist das Stück kompositorisch etwas ziellos. Wenn eine Koryphäe unter den Saitenhexern fehlt, versucht der Songwriter die Löcher mit Tasteninstrumenten zu stopfen, wobei die Orgel beim coolen „I Take It All“ nicht so recht passen will.
Hier liegt das generelle Problem neben der leichten Inkohärenz, die den roten Faden vermissen lässt: So richtig treiben die kantigeren Passagen nicht, während die progressiven Ideen nicht vollends durchgezogen werden, während die flächigen Passagen nicht abzuheben vermögen. Tolle Ansätze, gut gespielt, aber wirklich festsetzen will sich hier nichts dauerhaft.

6,5 / 10

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