REVOLUTION SAINTS - Against The Winds
VÖ: 09.02.2024
(Frontiers Music)
Genre: Melodic Rock
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REVOLUTION SAINTS
Das ging aber mal flott, nicht mal ein Jahr nach „Eagle Flight“ steht das nächste Werk des Trios in den Startlöchern. Dabei musste die Allstar-Truppe vor zwei Jahren einen zweifachen Personalwechsel verarbeiten, wobei der Ersatz nicht minder prominent ist. Leider war das erste Album in der neuen Besetzung nicht unbedingt ein Highlight ihrer Karriere. Waren da genug Songs in der Hinterhand für „Against The Winds“, haben die beiden neuen sich schnell eingefügt und Beiträge gebracht? Oder ist die nunmehr fünfte Platte eher ein Schnellschuss um die neue Formation zu etablieren?
Zumindest an der musikalischen Richtung hat sich wenig geändert, weiterhin bewegt man sich im Feld zwischen „Frontiers“ und „Raised On Radio“ von JOURNEY, was sicherlich auch mit Drummer Deen Castronovo zu tun hat. Und genau wie auf dem Vorgänger liegt da das Problem begraben, das zu generische Songwriting dieser Phase, Arrangements, denen es an Durchschlagskraft fehlt bestimmen das Bild. So sehr sich der Dreier bemüht, schon im letzten Jahr machte sich das Fehlen des Talents von Jack Blades bemerkbar. Wirklich memorable Momente sind dünn gesät, auch weil die Bandbreite noch weiter abgenommen hat.
Führende Leadgitarren waren sicher ein Markenzeichen der Formation, aber hier werden sie eindeutig zu oft bemüht. Der eröffnende Titeltrack versucht mit Synthflächen noch etwas Atmosphäre rein zu bringen, aber schon das folgende „Changing My Mind“ wirkt seltsam steril, weil es nicht vermag, diese Elemente ans Laufen zu bekommen.
Auch „Show Me Your Light“ leidet unter zu dominanten Leadgitarren, wobei sich die REVOLUTION SAINTS hier an einer Ballade versuchen. Das passiert im Laufe von „Against The Winds“ öfter wie im dezent bluesigen „Can´t End It Right Now“. Jedoch sind die Nummern kaum von der typischen Melodic Rock-Dynamik mit zurückgenommener Strophe im Stile von „Lost In Damnation“ zu unterscheiden.
Nicht nur dadurch fällt die Platte etwas heftiger als der Vorgänger auch, es gibt mehrere Songs, die ordentlich nach vorne rocken, ohne jedoch die erwähnten Kritikpunkte kaschieren zu können. „Will I See You Again“ bringt mit ein paar modernen Keyboardtönen wenigstens ein bisschen Abwechslung und auch der Chorus geht gut nach vorne.
Und „Been Said And Done“ biegt etwas direkter, nicht so überfrachtet um die Ecke. Wirklich große Melodien gelingen jedoch nur im Rausschmeißer „No Turning Back“, der viel sphärische Keyboards bereit hält, sich warm ins Gehör schmeichelt und über Hymnencharakter verfügt. Mein Tipp an die Band, mal touren und das nächste Werk reifen lassen, dann kommt klappt sowas öfter.
6,5 / 10