IRON CURTAIN - Savage Dawn


VÖ: 23.02.2024
(Dying Victims Productions)

Style: NWOTHM/Heavy Metal

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IRON CURTAIN

Nach 'Danger Zone' dem schwächsten Album der Bandbiografie zugegebener maßen fiel meine Wertung für das soundtechnisch nicht immer gelungene Album damals ein wenig hoch aus (nachträglich eingestanden: 7,5 Punkte von 10 hätten gereicht!) blieb es fast sechs Jahre ruhig um die spanische NWOTHM-Riege IRON CURTAIN. Einflüsse von early IRON MAIDEN, RIOT (V), JAGUAR, MOTÖRHEAD/TANK sowie Skandinavischem 80er-Helden Fundus (OZ, HEAVY LOAD), ebenso in Richtung IRON ANGEL, GRAVE DIGGER/ RUNNING WILD schielend ruppige Übersee Power/Speed sowie Thrash Facetten im Stile von ABATTOIR, SAVAGE GRACE, EXCITER/RAZOR und vieles mehr sind nach wie vor im Repertoire vorhanden, das Gesamtwerk wirkt in sich frischer vonkrachender Härte geprägt dynamischer als der damals nicht restlos überzeugende Vorgänger.

Abermals im Quartett zu Werke gehend wirkt „The Aftermath“ als Eröffnungsintro sogleich stimmungsvoll, zugleich beklemmend wie ein Black Metal Intro, ehe der furiose Opener „Devil's Eyes“ alle Zweifel ausräumt, ob IRON CURTAIN wieder zu ihrer Stärke gefunden haben. „Gypsy Rocker“ explodiert in allen Belangen, die Nummer entfaltet (mit Ausnahme vom nicht mit dem Organ eines Jarvis' Leatherby vergleichbaren Gesang) soviel rotzig erdiges unwiderstehlich vorwärts preschendes Faible wie auf einem der zwei ersten NIGHT DEMON-Alben. Hell Yeah, - da ist richtig Pfeffer drin! Selbiges gilt für weitere geradlinig flotte Kampfsmasher vom Kaliber „Thy Wolf“ „Rattlesnake“, Tyger Speed“, wo sich Einflüsse der Sorte early RUNNING WILD, EXCITER, JUDAS PRIEST und RIOT kreuzen, sowie der zunächst von dämonisch verzerrtem Sprechpart (an RUNNING WILD erinnernd) eingeläutete Faustreckaktion in Serie garantierende Groover „Evil Is Everywhere“. Neben der Tatsache, das IRON CURTAIN vermehrt Vollgas geben, die Gitarren druckvoll als auf dem Vorgängeralbum röhren, indessen Schlagzeuger Moroco eine weitaus kräftigere Kelle schlägt, bahnt sich der rauhbeinige reichlich Attitüde verteilende Gesang von Mike Leprosy unaufhaltbar seinen Weg durch acht Stücke, obschon der Gesang nicht mehr so sehr nach Lemmy sondern eigenständiger klingt.

Zur krachenden Speed n' Roll-Granate mutiert das hymnenhaft zeitweise von Backgroundsingalongs begleitete „Jericho Trumpet“ (Stuka) beginnend mit lauten Motoren Geräuschen an ein schaurig wie berüchtigtes deutsches Kampfflugzeug (aus dem 2. Weltkrieg erinnernd), ehe heftig an der Temposchraube gedreht wird. Stimmungsvoll balladesk fast wie eine Art Fiestasong beginnt “Калашников 47“ das Stück mit dem gefährlichsten Titel bei gedehntester Spielzeitlänge, danach setzt ein krachendes Gitarrengewitter ein, das sich irgendwo zwischen RUNNING WILD, JUDAS PRIEST, RIOT (V), JAGUAR bewegt, zwischendurch sogar ins Epische (HEAVY LOAD!) übergeht, um aberwitziger Gitarrenabfahrt mit unbändiger Spielfreude freien Lauf zu lassen, stimmungsvoll unter die Haut gehende Ohohoho-Singalongs erfüllen ebenso deutlich ihren Zweck. Ein von RUNNING WILD-Fans geradezu abgöttisch geliebter in der legendären Bandfrühphase entstandener auf dem 1984er 'Gates To Purgatory'-Debüt zu findender Hymnen-Klassiker heißt „Diabolic Force“ - genauso beissend powerdynamisch vor Energie strotzend haben sich IRON CURTAIN nach längerer Pause zurückgemeldet, die ihnen wirklich sehr wohl getan hat, das Innere möchte am liebsten rebellisch laut: - Diabolic Force (!) schreien, ehe der Geist in klaren Gedankengang zurückschaltet sich ins Bewusstsein zurückruft: Das ist nicht Diabolic Force, kann es auch nicht sein, aber verdammt nahe dran!

So wie der Kreis sich öffnete, schließt sich das runde Symbol mit dem Instrumental vertonten majestätisch düster mystisch ausklingenden „Savage Dawn“ Outro.

Nach 38:13 Minuten effektiver Spieldauer bleibt die Feststellung zurück: Das ist wieder ein echtes IRON CURTAIN Pfund, - womit feststeht, der letzte Vorhang ist für die sympathischen sich eindrucksvoll zurück meldenden Spanier keineswegs gefallen.

Fazit: Endlich wieder IRON CURTAIN - so richtig schön pure Oldschool mit Feuer und Attitüde,wie man sie als Fan mag und wert schätzt. - W(h)ellcome Back! 8,5/10

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