THUNDER - Live At Leeds

02 thunder

VÖ: 26.01.2024
(EAR Music/Edel)

Genre: Blues Hard Rock

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THUNDER

Schon mit ihrem ersten Album hatten sie 1990 die Ehre bei britischen Monsters Of Rock-Festival dabei zu sein und ihre Klasse unter Beweis zu stellen. Schon da war klar, dass obgleich der Qualität ihrer Alben sie vor allem als großartige Liveband in die Geschichte eingehen werden. Ein Umstand, dem die Truppe vor allem nach ihrem zweiten Comeback Rechnung trug.
Nicht nur dass die Hallen wieder größer wurde und sie für Festivals interessanter, sondern auch mit einer Fülle an Livealben. Mit einem hohen Output in den letzten Jahren stellt man immer wieder die eigene Relevanz unter Beweis, der geneigte Fan kommt kaum hinterher mit Kaufen. Nun schlagen THUNDER gleich doppelt zu und hauen zwei Konzertmitschnitte raus, neben „Live At Islington Academy“ erschien noch „Live At Leeds“.

Diese Stadt hat durchaus ihre Bedeutung in der Rockhistorie, immerhin trug das legendäre Livealbum von THE WHO den selben Titel. Das Pendant dazu wurde am 12. März 2015 in der First Direct Arena in der englischen Stadt aufgenommen. Im Gegensatz zum kleinen Clubmitschnitt auf dem Schwesteralbum handelt es sich hier um den Auftakt einer kleinen Arenentour über die Insel, wobei das Venue dreistellig fassen kann.
Und jene weit größere Zuschauerkapazität hört man auch sofort heraus, wenn die Publikumschöre ertönen, witzigerweise meist bei den gleichen Stellen wie auf „Live At Islington Academy“. Allerdings performt die Band mehr als dass sie mit den Zuschauern kommuniziert, die Interaktion ist nicht so ausgeprägt wie in einem intimen Club. Das senkt etwas den Spaßfaktor, erhöht aber die Qualität für das Hören zuhause.

Vom Spiel her sind die Musiker noch etwas präziser unterwegs, klanglich macht sich die größere Halle, die eigens für solche Konzerte gebaut wurde stärker bemerkbar. So fällt „Live At Leeds“ einiges voluminöser aus und bietet mehr Feinheiten. Zudem ist das Programm eines vollwertigen Gigs umfangreicher, die bei der anderen Scheibe sehr präsente Mittelphase wurde etwas zurück geschraubt. Dafür gibt es gleich sechs Songs des starken „Wonder Days“ zu hören, und auch mehr von den ersten drei Großtaten. Bei denen überzeugt vor allem „Empty City“ mit viel Tasteneinsatz und jeder Menge Feeling.

Allerdings ähnelt die Setlist auch vielen Livedokumenten aus der Zeit, wie „Live At The 100 Club“, was einem das Gefühl vermittelt alles schonmal gehört zu haben. Zum Glück wissen THUNDER mit ihrer Spielfreude und Leidenschaft den Songs genug Leben einzuhauchen, dass man sie wieder neu entdeckt. Gerade das wieder gestiegene Interesse der letzten Jahre scheint auf dem Mitschnitt zu beflügeln. Bleibt nur zu hoffen, dass Danny Bowes seine gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommt und die Fans ihre Junges wieder direkt zu Gesicht bekommen. Egal in welcher Form man veröffentlicht, ob Einfach – oder Doppel-Live, beide sind Zeugnisse ihrer Qualitäten.

8 / 10

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