WIRTZ – DNA

02 wirtz

VÖ: 02.02.24
(Wirtzmusik/Tonpool)

Genre:
Modern Deutsch Rock, Singer/Songwriter

Homepage:
WIRTZ

Ehrlich gesagt, habe ich mich mit WIRTZ bislang nur am Rande befasst. Die einzige Schnittmenge auf dem Weg des einstigen SUB7EVEN Sängers Daniel Wirtz war bislang Mitproduzent und Live-Gitarrist Alex Henke (Ex-DARK AGE) und die Tatsache, dass Daniel in Frankfurt/M. wohnt. Nicht weniger interessant erscheinen jetzt die Aspekte, dass mit Pascal Kravetz (Multiinstrumentalist, UDO LINDENBERG, PETER MAFFEY, HELENE FISCHER) und JB Meijers (git., PETER MAFFEY) zwei hochkarätige Musiker, Songwriter und Produzenten in die „DNA“ Entstehung und Finalisierung involviert waren und Wirtz selbst mit seinen Texten über das Thema der gestohlenen Zeit im Lockdown gnadenlos, emotionsgeladen und ehrlich abrechnet. Er hat diese Zeit auf der Platte für sich verarbeitet, eine Menge lag ihm auf der Seele, was er jetzt herausgeschrien hat. Also erwartet den Fan erneut inhaltlich erneut persönliches, nur eben der thematische Kernpunkt ist ein anderer. Wie schon die letzte Veröffentlichung „Die Fünfte Dimension“ (2017) ist „DNA“ wieder ein konsequentes DIY-Vollstromalbum geworden. Es umfasst 10 Songs mit einer Spielzeit von knapp 38 Minuten. Mit amtlichen Rockern wie dem Titeltrack „DNA“ (im Prinzip eine inhaltliche Kurzbeschreibung zum neuen Album) als Hitsingle, „Dünnes Eis“ (gemünzt auf die Nach-Corona Zeit und was man sagen/denken darf) oder „Ein klares Nein“ (einfach mal „Nein sagen“ lernen) beginnt der Longplayer. Gefühlorientiert ruhiger wird’s bei „Lucy“ (Beziehungssong) oder dem echt berührend und vom Arrangement her starken „Atlantis“ (Neuanfang). Auch über das Thema Krieg lässt er seinen Gedanken freien Lauf („Willkommen im Krieg“). Hier fällt mir zum ersten Mal auf, dass Wirtz vom Gesangsstil her auch mal an Xavier Naidoo erinnert, mit dem er ja auch schon zusammengearbeitet hat. Ebenfalls sozialkritisch und gut geschrieben „Operation Unsterblichkeit“. „C’est la Vie“ ist dann musikalisch durch seine Funk Vibes nicht ganz so mein Ding, obwohl auch hier wieder der „Tipp zum Fünf mal gerade sein lassen“ einen echten Aufbau-Song darstellt, genau wie der balladeske Schlusstrack „Schweigen mit dir“ (Fels in der Brandung)

Unterm Strich ist „DNA“ für mich ein Album, dass seine Stärken vor allem in den Texten besitzt. Wirtz singt teilweise das, was und wie ich so denke. Musikalisch liegen wir hier nicht immer auf einer Wellenlänge, was auch bei SUB7EVEN schon so war, aber da ich es neuerdings gerne vom Sound her auch mal etwas moderner mag, passt das schon.

Punkte: 8/10