BRIGHT & BLACK - The Album

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VÖ: 26.01.2024
(Bright&Black Music/Versity Rights/Virgin)

Genre: Neo Klassik

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BRIGHT & BLACK

Die Verschmelzung von Rockmusik und Klassik ist nichts Neues, bereist 1969 waren DEEP PURPLE mit ihrem „Concerto For Group And Orchestra“ weit vorne, ROGER WATERS etwa hat sogar einen eigene Oper geschrieben. Mittlerweile finden sich solche Projekte im Metal zuhauf, man denke nur an METALLICA, bis in den extremen Bereich hinein. BRIGHT & BLACK heben das auf eine neue Stufe, indem Metalmusiker bewusst für ein Orchester komponieren. Dahinter steht Produzent Jacob Hellner, der die Titel mit dem Baltic Sea Philharmonic unter der Leitung von Kristja Järvi aufnahm. Das Ergebnis ist nun unter dem schlicht „The Album“ betitelten Longplayer erhältlich.

Tomas Haake und Dick Lövgren von MESHUGGAH traut man ja solch avantgardistische Ideen am ehesten zu, oder auch OPETH, wobei die hier durch Fredrik Åkesson vertreten sind. Darüber hinaus sind noch Erik Danielssson von WATAIN und Nico Elgstrand von ENTOMBED mit an Bord. Mitmischen tut auch eine der bekanntesten Kräfte, wenn es um den Rock-Klassik-Hybrid geht.
Eicca Toppinen, der mit APOCALYPTICA Pionierarbeit leistete wurde immer mehr involviert und spielt am Ende die Sologeige, während er bei seiner Band eher für den Rhythmus zuständig ist. Wobei Rhythmus in der klassischen Musik eher unterpräsentiert ist. In Stücke wie „And Fleash And Blood“ nehmen die Pauken schon ihren Raum ein, wirklich metallisch kann man jedoch nur bei „Bloodgrind“ agieren, wo es gelingt einen DoubleBass-Einsatz authentisch zu imitieren.

Die Musik von BRIGHT & BLACK lebt vor allem von der Atmosphäre, wobei die bei eröffnenden Longtrack „Niddhug“ eher auf der dunklen Seite steht. Das komplexe Stück lebt von melancholischen Streichern und sehr tiefen Bläsern, die eine scoreartige Tragik evozieren. Eher mit Marschtrommeln kommt eine weitere epische Komposition daher, wobei „Collateral Damage“ gegen Ende teils für schöne Melodien sorgt, für die Toppinen verantwortlich sein dürfte. „The Secret“ nähert sich im Anschluss in den acht Minuten dem Ansatz stärksten an, den APOCALYPTICA seit jeher verfolgen.

Dahingegen erscheinen die kürzeren Titel etwas zugänglicher, wobei man sich alle ob des fehlenden Drive erst erarbeiten muss. „Mounts Of Misfortune“ gerät wirklich harmonisch, während „World Of Strange“ introvertiert verträumt klingt und „Midnite Son“ die einprägsamsten Melodien enthält. Vom Spiel ist das alles wirklich großartig in Szene gesetzt, die Orchestermusiker sind Meister der zunehmend aussterbenden Tugend Dynamik.
Wie hier mit den Stimmungen gespielt wird, sich die Motive ineinander verzahnen ist schon meisterlich. Wer sich fallen lassen kann und Zeit mitbringt kann auf „The Album“ sehr viel entdecken. Wobei man allerdings nicht verhehlen darf, dass dies mit Rock oder Metal nur sehr wenig zu tun hat, ein Faible für Klassik sollte man schon mitbringen. So richtig bringt man die Welten nicht zusammen, eher wildern im Metal verhaftete Künstler in fremden Gefilden.

7 / 10

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