RAVENSTINE - 2024


VÖ: 12.01.2024
(Massacre Records)

Style: Melodic Hard n' Heavy Rock

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RAVENSTINE

Wie bunt darf Hard n' Heavy Rock sein? Wenn es nach RAVENSTINE geht, grundsätzlich nie bunt genug. Nach der nicht allzu sehr lange zurück liegenden 'Ravenstine'-EP im letzten Jahr hat es nun Songanzahltechnisch für ein direkt nach der Jahreszahl '2024' betiteltes Debüt gereicht. Black Is The Brightest Colour“ und „Easy Come, Easy Go“ gehen schon mal als lockere Einsteiger durch, und schon bei diesen zwei Stücken wird absehbar, dass hier noch wesentlich mehr geht. Auch bekannte Hard Rockacts griffen auf die Methode zurück, sich aus überlegtem Grund statt Buchstabenkombination für Jahreszahlen als purer Albumtitel zu entscheiden, u. a. RUSH mit Blick in die Zukunft - 2112 und WHITESNAKE (1987), symbolisch für deren glorreiche Wiederauferstehung betrachtet.

Unabhängig düsterer Textthematiken wie Depression, verlorene Heimat, oder Manipulation durch soziale Medien und Amokläufe verteilen alle neun Songs Fäden der Hoffnung verbunden mit Zuversicht. So richtig Fahrt nimmt das Album spätestens ab Track 3 mit der Hymne „Fly Eagle, Fly“ auf. Die Truppe um John A.B.C. Smith und Zanil Tataj Zak, die sich den Gesang teilen, besitzt ihren unabhängig irgendwelcher Trends eigenständigen Stil. „Fly, Eagle, Fly“ entpuppt sich als Überhymne gekennzeichnet von enormer Hitpotentialintensität und catchy Refrains... in dem Stück steckt soviel Singer/Songwriter-Feeling drin, bei dieser unwiderstehlichen Rocknummer schwebt der Geist von GOTTHARD, ULI JON ROTH/frühenSCORPIONS und NEAL YOUNG in Gedanken vorbei, ähnlich wirkt der nocheinmal in abgeschwächterer Form sentimale Seelenseiten ansprechende Sphärenballadenkick „Signs By The Roadside“. Ganz anders präsentiert sich das zwischen Top Übersee AOR Marke ASIA/JOURNEY/TOTO/LOVERBOY und klassischem Stadion Hard Rock mit Blickrichtung goldener DEF LEPPARD/VAN HALEN/WHITESNAKE-Ära deutende „In The Light“, während „A Long Way Home“ vor allem letztere genannten kombiniert. Richtig kraftvoll pulsiert „Killing Spree“, wobei sich vermehrt Faible für URIAH HEEP/DEF LEPPARD/PRAYING MANTIS und IRON MAIDEN bemerkbar macht. „When I'm Dead and Gone“ beschließt das reguläre Album als melancholischer Akutikballadenabgang, ehe der Live-Bonus „Freedom Day“ richtig toll den intensiven Stimmungsgehalt eines RAVENSTINE-Livegigs offenbart, wobei auch bei diesem Stück IRON MAIDEN-Anteile hervorstechen. Herrlich leichtfüssig beschwingt, dennoch mit ernstem Unterton versehener Classic-Hard n' Heavy Rock, der über weite Strecken auf Anhieb greift. Astreiner Heavy Rock mit lässigem Vorwärtsdrive einer der Truppe aus Deutschland, Kroatien und Irland, deren Namen man sich merken muss.

Fazit:- Coole Melodic Hard n' Heavy Rock-Mischung auf prachtvoll fließendem Level! 8,7/10