INFERNO - Psychic Distance
VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore/ZYX)
Style: Progressive-, Power-, Thrash Metal
Homepage:
GoldenCore Records
Bands der Namensgebung INFERNO existieren locker mal über ein Dutzend, bei den hier genannten handelt es sich um eine in den End80ern exakter 1988 gegründete Power-Thrash-Combo, die unter dem Namen INFERNO bestand, etwa seit den Spät90ern als aufgelöst gilt. Deren Erbe wird nun konsequent vom GoldenCore-Label verwaltet und im November den Fans neu aufbereitet.
Hier genannte INFERNO aus Jacksonville (Florida) gehören zur seltenen Sorte ungeschliffener Rohdiamanten, die gerade US-Power-Prog-Thrashfans kennen sollten, deren Musik sehr anspruchsvoll, verkopft, spannend und vielseitg gestrickt ist, darüber hinaus neben aller Progression ihre geraden Seiten besitzt. Fein, dass GoldenCore dieses in der für den Traditionellen Metal schwierigen End80er bis Mid90er-Phase verschluckt vom grassierenden Crossover-, Grunge-, Alternative-Wahn unaufhaltsam versunkene Kleinod für die Undergroundmetalfangemeinde vor nicht allzu langer Zeit zugänglich gemacht haben. Der Umstand, dass das Massacre Records-Label obgleich damals weniger bekannt als heute schon innerhalb dieser Zeitspanne ein sicheres Händchen für außergewöhnliche Fusionsmetalbands zwischen Heavy-Power-Speed bis Progressive-Thrash vom Typ FORTE, MYSTIK, RITUAL, auch die bis heute weiterhin reichlich unbekannten Heavy/Progressive Power-Thrasher INFERNO im Stall hatte, wodurch es möglich war, dieses Kleinod mit viel Mühe aus der Versenkung wieder aufstehen zu lassen um es einem größeren Fankreis bekannt zu macheh. Kombiniert mit dem einzigen Full-Length-Album „Psychic Distance, das 1993 erschien, wurde das 1995er 5-Track-Demo 'Architekt' komplett als Bonus draufgepackt, woraus sich (das Intro zum Titelsong „Psychic Distance“) abgezogen, ein Gesamtinhalt von 13 Stücken ergibt.
Spieltechnisch wird Progressive Metal umgeben von komplexen Rhythmus-Tempowechseln und geradlinigen Attacken mit herrlichen Twingitarrenläufen die sich gerne an IRON MAIDEN orientieren auf enorm hohem Niveau gespielt, der ein unbedingtes Muss für US-Metalfans darstellt, die es gern Proggig verschachtelt, Power metallisch und zuweilen Thrashlastig mögen. Alleinstellungsmerkmal war und bleibt der aller Thrashanteile gegenüberstehend allzu deutlich im klassischen Heavy Metal sich bewegende stark verkopfte Gesang von Gitarrist Jay Peele, der neben der Sechssaitigen zweckmäßigerweise auch zeitweise das zum Einsatz kommende Keyboard bediente. Anspieltipps gibt’s keinen, dafür den Tipp: Metalfans mit Blickrichtung FATES WARNING, HADES, CRIMSON GLORY, OMEN, SANCTUARY, QUEENSRYCHE oder PSYCO DRAMA sollte spätestens jetzt ihre Fühler gaaaanz weit ausstrecken...
Bei der Vinyl-Auflage handelt es sich um die Erste LP-Veröffentlichung von 'Psychic Distance' - Novum und zusätzliches Kaufargument für die Anschaffung dieser kleinen Genreperle. Was lange Zeit im tiefen Dunkel gelegen, tritt dieser Tage durch geschickte Hände neu entdeckt aus der Dunkelheit zurück ins Licht.
Packende Liner Notes, ein aktuell geführtes Interview das zwei Bandmitglieder zu Wort kommen lässt und zahlreich rare Fotos schmücken LP-Einleger bzw. CD-Booklet, die CD beinhaltet sogar die gemasterten Aufnahmen vom Original DAT-Tape – da fällt wahrscheinlich die Entscheidung nicht gerade unbedingt leicht.
Fazit: Ein wertvolles Genrejuwel wieder neu aufgelegt, das in der Vergangenheit überzeugend Beispiel davon gab und auch jetzt in der Gegenwart nach 30 Jahren gibt, - wie eine imposant arrangierte Fusion aus US-Metal, Progressive-, Power- und Thrash-Metal beeindruckend wirkungsvoll funktioniert. - Brilliantes Genrekino einer vergessenen Perle! 9/10