GREYDON FIELDS – Otherworld

12 greydonfields

VÖ: 01.12.23
(Roll The Bones Records)

Genre:
Progressive Metal

Homepage:
GREYDON FIELDS

Drei Jahre nach „Warbird“ (2020) veröffentlicht das Quartett aus Essen mit „Otherworld“ den fünften Appetit-Happen für Fans von progressivem Metal. Zu allererst fällt das gelungene Cover Artwork ins Auge, das erneut aus der Feder von Björn Gooßes und seiner Zeichenschmiede Killustrations stammt. Schon der erste Hördurchgang erweckt das Gefühl, dass sich die Jungs einer Frischzellenkur unterzogen haben. Was weder am Besetzungswechsel am Bass oder der Veredelung des Album-Sounds durch Dan Swanö (Unisound Studios) liegt, sondern am Songwriting selbst. Die bisherigen Textinhalte wie Gesellschaft, Wissenschaft oder SciFi etc. wurden musikalisch eben nur feiner und breiter ausgearbeitet. Hier stehen exemplarisch der düstere metallische Album-Opener „The Machine“ (basiert auf der E.M. Forster Kurzgeschichte „The Machine Stops“ von 1909), der alleine schon den Vocals stark an RAGE erinnernde und treibende Titeltrack „Otherworld“ (inspiriert vom Film „The Others) bzw. die klasse Nummer „Talk To The Hand“ (hier geht es inhaltlich um selbsternannte TV- und Internet Experten), die durch ihre epischen Chöre und ein echt geiles Gitarrensolo besticht. Wer GREYDON FIELDS kennt weiß, dass man sich auch vor kritischen Themen nicht verschließt und so wird bei „Ratline“ über die Flucht der Nazis nach dem 2. Weltkrieg nach Südamerika gesungen. Der Song an sich erinnert musikalisch ein wenig an BRUCE DICKINSON auf seinen Solo-Pfaden. Woher ich das mit den Texten weiß? Steht alles im Booklet am Ende der Lyrics. Beachtenswert ist ebenfalls, dass man trotz der Erweiterung der Bandbreite zu keiner Zeit seine eigenen erarbeiteten Trademarks außer Acht lässt. Allgegenwärtig ist nach wie vor der progressive Touch, der im Vergleich zu den früheren Veröffentlichungen deutlich zurückgeschraubt wird („The Eternal Idol“). Man hat innerhalb der neun neuen Songs einfach mehr an den Arrangements geschraubt und wechselt wie bei „Another Dawn“ fast spielerisch zwischen den balladesken Elementen und sich steigerndem Uptempo ohne sich dabei zu verzetteln.

Chapeau GREYDON FIELDS! Mit „Otherworld“ habt ihr mindestens zwei Stufen auf einmal genommen, um dem „Wer bitte sind denn GREYDON FIELDS?“ Status zu entfliehen.

Punkte: 8,5/10

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