BURDEN OF GRIEF - Destination Dystopia


VÖ: 24.11.2023
(Massacre Records)

Style: Melodic Death/Thrash Metal

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BURDEN OF GRIEF

Majestätische Marschtrommeltaktrhythmen gekoppelt mit gefühlvollen Twinleads leiten stimmungsvoll in das brandneu erschienene immerhin achte BURDEN OF GRIEF-Studioalbum ein, ehe ein mörderischer Brutalabriss zu "World Under Attack" folgt. Shouter Mike Huhmann ist stimmlich in Bestform, dessen Organ sowohl aggressive Thrash-Shouts wie derbe Deathgrowls rausröhrt. „A Daydream Of Sorrow“ überrascht mit tiefer gelegtem Gesang im heroischen Stil, knackigen Midtempoparts und ausgefeilten Filigransoli, die jederzeit dazu anregen, die Reset-Taste nocheinmal zu drücken. Nummern wie „Exposed To The Dark“ oder das bezeichnende Titelstück treten erneut mächtig auf's Gaspedal, ehe sich der schleppende das Tempo herunterfahrende Part anschließt. Das kürzeste lediglich knapp über dreiminütige Stück „Downfall“ entfacht ein unglaubliches Hölleninferno brilliert mit gedoppelten Gitarrenläufen inklusive flirrender Filigransoli. Das es nicht immer schnell, dafür ungemein effektiv sein darf, zeigt ein über weite Strecken Tempogedrosseltes keinen Deut weniger heavy röhrendes „The Devil's Bride', ehe das künftig sehr gut in den Liveset passende „Mass Murder Society“, erneut ein geballt kritisches Statement setzt, dem es weder an Dynamik, Aussagekraft noch seinem Titel gerecht werdenden Killergrooves mangelt.

BURDEN OF GRIEF haben die Messlatte extrem hoch angelegt. Was die Warburger Thrash-Death Metaller hier abgeliefert haben, ist ein kleines Referenzwerk für's Genre. Dass 'Destination Dystopia' so stark wurde, liegt am deutlich verbessertem Gesang von Shouter Mike Huhmann, doch nicht nur allein daran: Mit dem neuen technisch versierten zweiten Gitarristen Dominik Hellmuth, der eine ganze Serie ausgefeilter Filigransoli einbringend, zusammen mit dem kräftig das Schlagzeug verdreschenden Kollegen Manuel Lüke (beide wirken u.a. auch aktiv bei den Warburger-Deathmetallern NIGHTBEARER mit), wurden seit geraumer Zeit neue Wege beschritten. Dominik und Manuel sind ein echter Gewinn für die 'Burdens' wie sie in Kurzform von ihrer treuen Fangemeinde genannt werden. Die Gitarrenfraktion liefert exzellente Arbeit vom Feinsten. In Kooperation mit Bassist Florian Bauer und dem neben Mike Huhmann verbliebenen Gründungsmitglied Philipp Hanfland der sich mit Dominik Hellmuth ausgezeichnet ergänzt - präsentieren sich BURDEN OF GRIEF live wie im Studio als harmonisch bestens aufeinander abgestimmt arbeitendes Team, wo jeder seinen Part genau kennt. Daran lasst der umgemein fesselnde düster melancholische Schlußtrack "My Suicide" ebenso wenig den geringsten Zweifel aufkommen. Wer die Truppe in den letzten zwei Jahren live gesehen hat, weiß hier Bescheid, wer nicht, sollte sich unbedingt mal ein BURDEN OF GRIEF-Livekonzert geben, um sich von der unbändigen Liveenergie der Band selbst überzeugen.

Mit „Destination Dystopia“ haben BURDEN OF GRIEF ihr Meisterstück geschmiedet. Besser lässt sich ein Melodisches Thrash/Death Metalpfund nicht eintrümmern. - Respekt! So gewagt vielseitig flexibel wie auf dem achten Studioalbum gingen BURDEN OF GRIEF bisher noch nie zu Werke. Veredelt von einem hervorragend umgesetzten, passend zur aktuellen Weltsituation regelrecht futuristisch wirkend auch optisch den Konsens der Scheibe geradezu treffend wiederspiegelnden Albumcoverartwork darf hier völlig verdient eine Note im hohen Grünbereich gezogen werden, was somit amtlich geschieht.

Fazit: Druckvoll aus allen Nähten platzender Premium Death-Thrash auf hervorragendem Top-Qualitätslevel! 9/10