THE SONIC BREWERY - Can't Kill Rock 'n' Roll


VÖ: 17.11.2023
(Sun King Music)

Style: Psychedelic-, Garage-, Blues Rock

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THE SONIC BREWERY

Dass eine Combo wie THE SONIC BREWERY ein derart schräges Gebräu aus klassischem Stoner Psychedelich Garagen Blues Rock verzapft, sollte Anhänger schräger Musikmischungen wirklich kaum verwundern. Gehen die ersten zwei Tracks auf 'Can't Kill Rock n' Roll, dem zweiten Studioalbum des süddeutschen seit 2017 bestehenden sich seitdem durch das Vorgängerdebüt „Catch The Magic“ eine treu ergebene Regional-Fanbasis erspielenden Vierers im schleppenden Tempo verstonerbluestrockend zur Sache, folgt mit der einfühlsamen ihrem Freund 'Giorgio' letztes Geleit gebenden Akustikballade noch mehr nachdenklicher Input, ehe „Who Is He“ sich auf spirituellen Wanderpfad begibt, bis „Mercury Of Dreams“ die Ketten des Alltags sprengend explodieren lässt, in schnellebigen vom Termindruck bestimmter Zeit, sollten auch die eigenen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen, darum geht dem relaxt einschließlich Mundharmonicaverwendung rockenden Song. „Stop Talking“ flüstert Dir im Geiste zu: „Genieße den Moment, wann immer Du es kannst, mache dich frei von schädlichen Alltagseinflüssen, nimm positive Vibrationen in dir auf, lasse die Seele baumeln, sei im Geiste frei wie ein majestätisch über die Wälder hinwegfliegender Vogel, der sich in unerreichbare Weiten begibt. So harmlos die Nummer beginnt, umso mehr fesselt sie ihren spielerischen Höhepunkt findend, zunehmend mehr Feinheiten zu Tage fördernd, im weiteren Verlauf. „Bad Guy“ sagt purem Egoismus bewusst den Kampf an, zeigt in aller Deutlichkeit auf, wohin dieser verderbliche Charakterzug im schlechtesten Fall führt. We can be Friends“ und „Jokercreek“ suchen sich knackig hymnenhaft mit psychedelischem Touch groovend ihren Weg ins Gehör.

Tapferkeit (Fortitudo), Klugheit (Prudentia), Mässigung (Temperantia) und Gerechtigkeit (Justitia) gelten als die vier vom griechischen Philosoph Platon innerhalb seiner gelehrten Dialoge erwähnten Tugenden aus der Antikezeit, die unserem Soziokulturell geprägten Bild heute völlig abhanden gekommen sind. Insgesamt bewegt sich der Inhalt von 'Can't Kill Rock n' Roll' diesbezüglich unmittelbar auf Höhe der Zeit, rechnet mit vielem gegenwärtig im Argen liegenden ab: Gesellschaftlicher Werteverfall, Egozentrik, Terminhatz, Ausgrenzung, Oberflächlichkeit, Spaltung der Gesellschaft, Kommunikationsdefizite, etc. . Der Inhalt zeigt auch, das es wichtig ist, bedachtsam auf sich achten, Liebe zu seinem Charakter empfinden eigene Fehler akzeptierend zu den eigenen Wurzeln finden, und sich darüber hinaus näher bewusst werden, was Existenz bedeutet.

Fazit: Anspruchsvoll nachdenkliche Musik verbunden mit beschwingt relaxter Komponente für ein Fanklientel, das in bestimmten Momenten alles hinter sich lassend neue oder schon lange nicht mehr beschrittene Pfade erkunden will. 7/10