SORTILÈGE - Sortilége


VÖ: 17.11.2023
(High Roller Records)

Style: Heavy Metal

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SORTILÈGE

Unabhängig welche der beiden SORTILEGE-Perlen auf dem Plattenteller rotiert, - beide Alben beinhalten serienweise Nostalgische Erinnerungen weckenden Heavy Metal auf höchstem Qualitätslevel, der selbst 36 Jahre später kein Gramm an Power, Dynamik, Würze und Substanz verloren hat. Umso unverständlicher scheint es, dass den Franzosen trotz zweier etwa auf Augenhöhe liegend großartiger Alben der Durchbruch versagt blieb. Wer den traumhaften KEEP IT TRUE-Gig 2019 noch in Erinnerung hat, wie das reszessierende Individuum, dürfte wissen, dass es sich sowohl bei dem gleichnamig betitelten 'Sortilege' Debüt und 'Metamorphose' um Genrediamanten handelt, an denen kein EchtMetalfan vorbeikommt es sei denn, derjenige weiß mit der französischen Sprache nichts anzufangen oder hat Probleme mit dem eigenwilligen dennoch gut ins Ohr gehenden Stil einer Band, die viele Jahre hart um ihrem Erfolg kämpfte und seit geraumer Zeit endlich dass würdige Maß Anerkennung bekommt, welches sie verdient. Den Anfang macht die zunächst durch fünf Knallerhymnen im Heavy Metal Underground mächtig Staub aufwirbelnde 'Sortilege'-EP.

Alle simplen Titel der fünf Songs trugen dazu bei, dass dieses zeitlose Fanliebhaber und Sammlerstück schnell durch die Decke schoss: Das Auftaktdoppel „Amazone“/ “Prégeniteure“ geht zunächst flott ins Gehör, „Gladiateur“ senkt das Tempo, groovt sich jedoch mit unwiderstehlicher Lockerheit ins Gehör. Die selbst für Leute, die des französischen so gut wie gar nicht mächtig sind, nicht mehr aus dem Ohr wollenden Bandsignateurhymne „Sortilége“ und „Bourreau“ schließen das Album genauso wie es begann, erstklassig in aller Form packend ab. Zur Band sei bemerkt: Christian „Zouille“ Augustin gehörte zur absoluten Topelite europäischer Heavy Metalsänger, sein prägend heroisches Timbre, Charisma, melancholische und dramaturgische Facetten gleichermaßen verbindendes Organ bleibt bis heute völlig unerreicht. Das Gitarrentandem Stéphane Dumont/Didier Demajean lieferte wie danach auf dem Erstling Weltklassegitarrenarbeit und Daniel Lapp/Bob Snake bildeten eine in allen Belangen hervorragend aufeinander abgestimmte Rhythmussektion.

Zurück bleiben 18:19 Minuten purer Musikgenuss am Stück, der noch durch zwei 1981 aufgenommene Demotracks („Reine de Sabbat“ und „Esclalve de la Mort“ (zu englisch: Hymne de lá Mort) und drei englischen Songversionen von Amazone“ („The Amazone Warriors“), Gladiateur („Gladiator“) und Blade Killer“ verlängert wird. Die Album besitzt ausnahmslos Hochkaräterformat es beinhaltet durch erwähntes Zusatzmaterial ergänzt 37:58 Min Spielzeit, die sich absolut lohnen!

Der auf CD und in lukrativer Vinylauflage zu erwerbende Tonträger ist mit all seinen vielen Gimmicks mehr ein Paket, denn ein stinknormales Tonträgererzeugnis: Slipcase, Poster und Booklet gehören selbstverständlich dazu. Bei der CD-Auflage beinhaltet das Booklet 24 Seiten, die Formattechnisch größeren Vinylpressung enthält neben 8Seiten Textinlet, einen A 4 Einleger, Poster und Din A-5 Fotokarte und ein wie das von solchen HIGH ROLLER-Neuauflagen gewohnte 425g heavy cardborn cover. Als Farben stehen bei der streng auf 1000 limitierten LP 300x schwarz, 300x Magenta, 200x magenta/weiß im Splatter-Vinyl, + 200x vom HRR-Label aufglegtes Dreapeau Tricolore Vinyl zur Auswahl.

Gemastert von Patrick W. Engel in den Temple of Disharmony Studios kommt dieses Schmankerl zusammen mit dem starken Debütalbum nun für günstigere Preise als Vinylneuauflage preislich günstiger als das damals in den 80ern wie heute gesuchte Originalvinyl auf den Markt.

Fazit: Zeitloser Klassiker an dem kein wahrer Heavy Metalfan, der etwas auf sich hält, vorbeikommt. Im Regelfall bin ich sonst eher sparsam mit dem Aussprechen von Kaufempfehlungen, in diesem Fall gibt es kein daran vorbei: Unverzichtbare Pflichtanschaffung für Genrefans! 9/10