PATTERN-SEEKING ANIMALS - Spooky Action At A Distance

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VÖ: 27.10.2023
(Inside Out)

Genre: Progressive Rock

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PATTERN-SEEKING ANIMALS

Man muss sich schon um SPOCK´S BEARD sorgen, immerhin ist es mehr als fünf Jahre her, als die Formation ihr letztes Studioalbum veröffentlicht hat. Dabei waren sie bisher die Speerspitze des Prog-Revivals um die Jahrtausendwende, vor allem spieltechnisch weit vor der Konkurrenz. Zuletzt ließen es die Herren ruhiger angehen, was bei einigen von ihnen im Nebenprojekt PATTERN-SEEKING ANIMALS mündete. Mit dem nahmen Bassist Dave Meros, Sänger und Gitarrist Ted Leonard, Drummer Jimmy Keegan und Keyboarder und Texter John Boegehold so richtig Fahrt auf und beginnen ihrer Hauptband den Rang abzulaufen. „Spooky Action At A Distance“ ist das vierte Album in fünf Jahren.

Die Zeit der großen Improvisationen ist vorbei, der vielen jazzigen Breaks, was nicht heißen soll, dass der Vierer jetzt auf knappe Songs setzen würde. „He Once Was“ ist das Herzstück der Scheibe und bietet alles, was ein großes Prog-Epos ausmacht. Von der Instrumentierung und Melodieführung könnte es fast als Folknummer durchgehen, doch die Verzierungen dazwischen sprechen eine andere Sprache, wenn auch mit folkigem Akzent. Vieles ist aber auch in warme Flächen verpackt, die eher im Art – denn im Prog Rock zuhause sind. Immer wieder kehrt man zum eingängigen Grundthema zurück und wenn man am Ende denkt, jetzt kommt das obligatorische Leadgitarrenfinale übernimmt das Saxophon.

Klassischen Progressive Rock findet man a ehesten im Opener „The Man Made Of Stone“, bei dem zwischen Mellotronwolken und prägnanten Bassläufen eine schöner Kontrast entsteht. Im melodischen Bereich fallen vor allem die sanften Satzgesänge auf, welche sich durch das komplette Werk ziehen. Das gelingt in der leicht düsteren Pianoballade „Underneath The Orphan Moon“ sehr gut, während das abschließende „Love Is Still The Light“ etwas kitschig gerät. Sucht das Quartett sein Heil nicht mehr so sehr in den wilden instrumentalen Abfahrten, so addieren sie gerne genrefremde Klänge hinzu.
„Window Of The World“ nutzt Reggae-Ankleihen so beschwingt wie einst RUSH, auf der anderen Seite hat „Bulletproof“ nicht nur etwas von Jazz und Blues, sondern ebenso vom Funk. Und die zweitlängste Komposition „Summoned By Afar“ eröffnet mit Streichertönen und sogar einer Harfe das symphonisch-cineastische Breitwandformat, nur um plötzlich karibische Klänge zu integrieren. Ihrer Stammcombo stehen sie in Sachen Ideenreichtum in kaum etwas nach, weswegen die Frage nach deren Zukunft schon stellen muss, auch wenn deren Klassiker nicht erreicht werden.

7,5 / 10

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