ODD CREW – Dark Matters Pt. II

11 oddcrew

VÖ: 10.11.23
(Drakkar Entertainment)

Genre:
Progressiver Stoner/Doom Metal

Homepage:
ODD CREW

Bulgarischer Metal genießt hierzulande einen echten Exoten-Bonus. Dieser Trumpf muss im Fall der ODD CREW aber gar nicht ausgespielt werden. Im Laufe ihres 25-jährigen Bestehens stellt das seit 2008 musizierende Quartett jetzt den siebten Longplayer in die Regale, wobei Album Nr. 6 („Dark Matters Pt. I, 2022) den Auftakt zu einem 4-Alben-Zyklus stellte, in dem jetzt der zweite Teil veröffentlicht wird. Wie schon im ersten Teil vermischt man Prog mit Stoner-, Doom- und Alternative Metal. Gelegentliche Ansätze von Groove Thrash, den man früher häufiger spielte, finden sich ebenfalls noch in den Arrangements der Jungs aus Sofia wieder. Die musikalische Vielfalt wird über die knapp 54-minütige Spielzeit also auch auf dem neuen Album großgeschrieben. In dieser Komplexität spiegelt sich textinhaltlich „die menschliche Erfahrung wider und nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die Tiefe der Dunkelheit und zu den Höhen der Hoffnung“, wie die Band das Album kommentiert. Düster schleppend im BLACK SABBATH-Manier beginnt z. B. „Wings On A Burning Wind“ und eröffnet sich in der Folge zu einer melodischen Prog-Nummer im Stile von SUBSIGNAL mit eben eingeflochtenen Stoner/Doom-Parts. Dieses Genre-Wechsel-Szenario findet man auf dem Longplayer ein ums andere Mal wieder. So erwecken ab und an gesetzte Breakdowns in Bereich vertrackter Gitarrenparts zeitweise einen Post-Metal Touch („Thin Air“), oder wie bei ("Closer") das Alternative-Gefühl, wobei aber immer Genre übergreifend arrangiert wird. Nuancen von bulgarischer Folklore werden teilweise auch in die acht neuen Stücke mit eingeflochten („In Silence“), ohne jedoch groß aufzufallen. Auch wird erneut deutlich, dass die Songs von der ausdrucksstarken und gefühlvollen Stimme von Frontmann Vasil Raykov bestimmt werden (dahingehend ganz stark bei der Ballade „A Thousand Smiles“), der neben einer sehr interessant breitgefächerten Gitarrenarbeit und einer mächtigen Rhythmus-Fraktion das Salz in der ODD CREW Suppe ist.

Abschließend bleibt festzustellen, dass der 2. Teil der „Dark Matters“-Saga etwas sperriger komponiert wurde, aber dadurch nicht minder uninteressant ist. Diese Art von Musik ist definitiv nicht von der Stange und bleibt ein echtes Hörerlebnis, auch wenn dieses Mal nachhaltige Stücke Mangelware sind.

Punkte: 8/10

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