IMMORTAL GUARDIAN - Unite and Conquer


VÖ: 27.10.2023
(M-Theory Audio)

Style: Progressive Power Metal

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IMMORTAL GUARDIAN

Leicht machen es mir IMMORTAL GUARDIAN mit ihrem Drittwerk „Unite and Conquer“ definitiv nicht. Ok, fangen wir mal mit den positiven Aspekten an. Hymnenhaftes Flair ist vorhanden, Anspruch in Sachen Lyrics und Songstruktur ebenfalls hinreichend Genüge, diverse Gesangsperformances dürfen da sicher ebensowenig fehlen, wie abwechslungsreiche Detailverliebtheit.

Negativ ist der eklig pappig dünne Schlagzeugsound, auch der teils extrem Schmerzgrenzen in übertriebene Hochtonheulbojenfrequenzbereiche vordringende Theatralikgesang strapaziert das Gehör auf's fürchterlichste („Ozona“, „Echoes“, „Perfect Person“, „Divided We Fall“). Spätestens, wenn das Keyboard zu gedehnten Schwurbelorgien ansetzt, verdrehen sich die Augen. So schön es mit heroischem Bombast für eingefleischte Progressive Freaks vielleicht sein mag, meine Baustelle isses nicht, obwohl das ganze handwerklich soviel ist auch sicher, bezogen auf den Stil gut eingespielt wurde. Was mich an diesem Tonträger heftig abtörnt, ist die Plastik-Produktion. Um nicht missverstanden zu werden: Musikalisch kann dieser Silberlin recht ansprechend, jedoch teilweise ziemlich ätzend sein, obgleich ebenso mit hymnenhaften Aspekten ausgestattet. „Divided We Fall“ geht mit seinen Popstrukturen gewaltig auf den Trichter. „Southern Rain“ punktet hingegen kräftig, wobei sich gerade bezüglich Gesang öfter Parallelen zu ORDEN OGAN herausschälen. „Roots Run Deep“ veredelt von GAMMA RAY-Stimmbandkoriphäe Ralf Scheepers der ein phantastisches Doppel mit THE AGONIST-Stimmbandästhetin Vicky Psarakis hinlegt – diese beiden Stücke sind schon mal ein ganz anderes Kaliber! Selbiges gilt für den theatralisch flotten opulent epischen Titeltrack „Unite and Conquer“ und die von Carlos Zema mit klarem Gesang und Keyboard beherrschte für den sanften Aspekt auf dem Gesamtwerk sorgende Ballade - „Un Dia A La Vez“.

Dieser Zehntracker outet sich als bunt gewürzter Cocktail Sperrigen Prog Metals mit klassichem Einfluss zwischen FREEDOM CALL, GAMMA RAY, ORDEN OGAN, DREAM THEATER, KAMELOT und zeitweise in Richtung SAVIOR MACHINE-schielendem Anteil.

Fazit: Gerade für die extrem stark auf verschachtelt vermehrt bis zum Exitus laufende Prog-Strukturen schielende Abteilung unter den Power Metalfans dürfte dieses Album hochinteressant sein, allen anderen sei dringend geraten... - zur Sicherheit vorher reinhören! 6,5/10

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