THE TEX AVERY SYNDROME – Right To Disappear

10 TheTexAverySyndrome

VÖ: 27.10.23
(Easthaven Records/The Orchard)

Genre:
Modern Groove Metal, Hardcore

Homepage:
THE TEX AVERY SYNDROME

Nach dem EP-Debüt „Wolfcity“ (Finest Noise, 2015), dem Longlayer-Debüt "Origin" (Noizgate Records, 2019) feiern THE TEX AVERY SYNDROME mit der Veröffentlichung der neuen EP “Right To Disappear” jetzt ein weiteres Debüt und zwar beim noch recht jungen deutschen Label Easthaven Records. Hierfür reduzierten sich die aus der Region Frankfurt/M. stammenden Musiker von einem Quin- auf ein Quartett, wobei der Posten des Bassisten wegfiel und der Schlagzeuger ausgetauscht wurde. Die Musik von THE TEX AVERY SYNDROME zu beschreiben ist nicht wirklich einfach. Ein Mix aus vornehmlich Hardcore und Modern Metal mit einer Brise Punk stand bislang auf dem Zettel. Letzteres verschwindet fast gänzlich auf den fünf neuen Stücken, die wie auch die Tonträger zuvor, geprägt sind von den Vocals der Frontfrau Laura Gierl. Guttural shoutende Frontfrauen sind in der Metalszene aktuell ja keine Exoten mehr, aber Laura legt da noch einen drauf. Zwischen derben Growls in verschiedenen Stimmlagen, über aggressive Screams bis zu bissigen Shouts wird alles geliefert, wobei die stimmliche Variabilität und energetischen Präsenz im Vordergrund steht. Passsend dazu entpuppt sich die abwechslungsreiche Musik, die beim Opener “Voices” und dem folgenden “Falling” jetzt recht Groove Metal-lastig ausfällt. Als wahrer Luft raubender Schraubstock entfaltet sich “Clairvoyance“. Neben abgedrehten Gitarrenriffs drückt einem vor allem der Rhythmussound aus tiefen Gitarren- und fettem Drumsound nahezu die Luft ab. Dazu gesellt sich ein fast schon elfengleicher Chorgesang – ein ganz starkes Stück. Auch elektronisch Spielereien zeigen sich die vier nicht abgeneigt und so ist das vom Gesang her fauchende „Omen“ (ein THE PRODIGY Cover) mit Synthie-Parts und kindlich klingenden Chorgesang unterlegt. Auf dem letzten Stück, dem Metalcore-lastigen „No Hell“ (auch als Video vorab veröffentlicht), findet man als Gast übrigens den NASTY Sänger Matthias „Matthi“ Tarnath. Textinhaltlich dreht sich auf dem Album, wie in diesem Genre oft verwandt, viel um das Thema posttraumatische Belastungsstörungen, welche die selbst davon betroffene Sängerin darin verarbeitet.
Übrigens, der Bandname ist stammt von legendären amerikanischen Cartoonisten Tex Avery ab, der einst weltbekannte Figuren wie Bugs Bunny, Duffy Duck oder Schweinchen Dick prägte.

Echt abgedrehte Mucke, die man nicht mal eben so im Vorbeigehen konsumieren kann.

Punkte: 8/10