MORTAJAS - Mortajas II
VÖ: Bereits erschienen
(Sun & Moon Records)
Style: Doom
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MORTAJAS
Spätestens mit Combos wie PROCESSION und CAPILLA ARDIENTE ist Chile längst kein unbekannter Landstrich auf der Doom-Landkarte mehr. Mit den frisch ihr zweites Studiolangseisen an den Start bringenden Landsleuten MORTAJAS kommt neues Doomelixier nach. Drei sich über zehn Minuten erstreckend trauer Tragende von schweren Gitarren gezeichnete Tracks werden vorangestellt, Lyrics in Chilenischer Landessprache gehören bei allen fünf Tracks dazu. Eingängigkeit dominiert über Vertracktheit. Majestätische Erhabenheit, das Auskosten jeder Note, feinfühlige Nuancen, schleppend episch von Emotionen geprägt, innere Trauer nach außen tragend, von opulenter Gedehntheit in berauschender Detailgenauigkeit ergehen sich Wellen epischer Zeitlupenhaftigkeit. Aeroisch intensiv lautstark opulent dröhnend geballter Raumdichte folgen Momente schweigender Stille.
„Mido Y dolor“, „Las Palabas del Silencio“ und „Bajo en nuovo Sol“ ergießen sich unterstützt von Instrumenten aus der Heimat wie Quena, Zampona sowie in diversen Gesangspercussionen langsam in einem unaufhaltsam fließenden Lavalstrom siedend heißes gediegen beginnendes Temperatment entfaltend, wodurch exotische Hauch des Fremden schleichend aber dennoch Schrittweise ziemlich greifbar in jeder Komposition seine in ihr steckende Botschaft vermittelnd auf das Gemüt wirkt. Schwere wird bei jedem Ton spürbar. „Perdito en un mar“ schafft mit (für Doom-Verhältnisse) relativ kurzen 4:52 Minuten auflockernden Gegenkontrast zu den drei in tiefem Pathos gehüllten Trauerserenaden, der sich in „He Perdonado“ Numero vier anschließt um das Album würdig zu vollenden.
Fazit: Schwermutdoom, aus Chile der keinen Zweifel daran lässt, das der lang gestreckte südamerikanische Andenstaat über eine Handvoll der weltbesten Doombands verfügt. MORTAJAS geben aussagekräftig Beispiel dafür. Schwerblütig, zähfließend, berauschend emotional in majestätischer Eleganz aufblühender Epic Doom. - Top! 9/10