GAME OVER - Hellframes
VÖ: Bereits erschienen
(Scarlet Records)
Style: Thrash Metal
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GAME OVER
GAME OVER sind ein echter Geheimtipp in Thrash-Kreisen. Das im Gothic-Bereich zu verhaftende Intro weckt Spannung, danach geht bei „Call Of The Sirens“ mächtig die Post ab. Vier Alben hat die Combo aus Ferrara Emilia bereits veröffentlicht nun kommt das nächste. 'Hellframes' heißt es und beinhaltet nicht nur den üblichen Knüppel aus dem Sack Haudrauf-Thrash sondern zeigt wie bei „Path Of Pain“ deutliche von fetten Riffs unterlegte Classic Metal Schattierung einschließlich schleppend galoppierende Gitarren mit entsprechend angepasster Geschwindigkeit. „The Cult“ verblüfft mit heroischer Hochtongesangfacette, die sich zum kehligen Hauptgesang die Waage hält und epischer Stilkomponente.
Dieser Band wäre wirklich zu gönnen, dass sie mehr Bekanntheit in der Metalszene findet. „Count Your Breath“ macht durch Akustikgitarre und melancholischem Gesang aufgewertet, regelrecht sprachlos. Die nachdenkliche Epic-Akustikballade punktet hervorragend, dank kraftvoller Gitarrenriffs verbunden mit gesteigertem Theatralikgehalt, ehe durch gelungenen Übergangspart kräftig am Temporad gedreht wird und es kraftvoll an allen Ecken bzw. Enden groovt, während flirrende Leadsoli diesen Part krönen, ehe man auf tempogedrosselterem Alterna-Touch zurück fährt. Wow (!) sage ich da nur! Diese Thrashkapelle fällt so richtig aus dem Rahmen zumeist belanglos Genreüblichem Standards. „Atonement“ entfaltet sich als kraftvolles fast schon mit dem Finger auf WARLORD/BROCAS HELM tendierendes Gitarrenzwischenspiel, dem sich in „Deliver Us“ eine klassisch den Thrash-Hammer kreisen lassender von Backingvocals flankierte an TESTAMENT DEATH ANGEL, EXODUS und MEGADETH erinnernde Groovesmashorgie anschließt der so einige richtig cremige Melodic-Einsätze beinhaltet. Der sonst im Bandgefüge der italienischen Power/Speedster ASGARD zu findende Sänger Ricard Chiccoli bringt eine kraftvolle weniger kreischende dafür ausdrucksstark im Klartonbereich liegende Stimmkomponente mit ins Geschehen was den gedehnt variable zwischen zwischen Power Speed, Thrash, Doom und Progressiveanteilen wechselnden 7:48 Minüter zeitweise auf sahniges Spannungslevel hievt.
„My World Dies“ klingt wie eine 3:36 Minuten kurze, aber knackige Fusion aus ANTHRAX/SUICIDAL TENDENCIES und early METALLICA/TESTAMENT. „Screaming“ setzt auf eingängige Strukturen mit Catchy Refrains, darüber hinaus ein echtes Melancholiehighlight verpackt in Form einer sahnigen mehr auf klassischen Heavy Metal schielenden Hymne. Fett produziert geht GAME OVER-Album Nummer fünf als vielseitiges Überraschungspaket durch. Wie sang schon UDO LINDENBERG so treffend? Hinter'm Horizont geht’s weiter... diese nach wie vor gebräuchliche Binsenweisheit macht sehr deutlich wofür GAME OVER stehen.
Fazit: Thrash spezieller Art mit vielseitigem Ausblick in andere Stilrichtungen. - Gut! 8,7/10