INSOMNIUM – Songs Of The Dusk
VÖ: 03.11.23
(Century Media Records/Sony Music)
Genre:
Melodic Death Metal
Homepage:
INSOMNIUM
Wer erinnert sich nicht gerne an das letzte INSOMIUM Album „Anno 1696“, das im Februar 2023 veröffentlicht wurde. Diese superbe melodramatische Reise in die dunkle und unruhige Vergangenheit Finnlands. Einer Zeit der Hexen, des Aberglaubens, der Blutlust, des Wahnsinns und eben der von Werwölfen. „Anno 1696“ bildete für sich eigentlich eine abgeschlossene Kurzgeschichte von Frontmann Niilo Sevänen um die Torsåker-Hexenprozesse Ende des 17. Jahrhunderts. Wären da nicht noch drei weitere Stücke, die für das eigentliche Album zu viel gewesen wären. Diese wurden jedoch als Bonus-EP „Songs Of The Dusk“ auf dem ltd. Deluxe 2CD Artbook von "Anno 1696" mitveröffentlicht. Jetzt im Nachgang erscheint eben diese EP nochmals als eigenständige Veröffentlichung in einem Digipack und eigenem Cover Artwork. Inhaltlich sind diese drei Stücke als Ergänzung oder zum Füllen inhaltlicher Lücken mit einem alternativen Ende der Geschichte um „Anno 1696“ zu sehen. Die Band sagte dazu, dass „jetzt jeder entscheiden kann, welche Art von Stimmung er bevorzugt. Diese Version ist etwas hoffnungsvoller und weniger tragisch, zumindest im allgemeinen INSOMNIUM Kontext - alle sind tot... außer den Wölfen". Die EP startet mit “Flowers of the Night” und einer emotional ergreifenden Melancholie, die mit folkloristischen Elementen, akustischen Gitarrenparts und teils weichen Vocal Lines unterlegt ist. „Stained in Red“, legt düster groovend los und ist über seine knapp sieben Minuten Länge recht vertrackt arrangiert. Tragende Harmonien, epischer Bombast und auch angepasste Härte mit gelegentlichem Double Bass geben sich die Klinke in die Hand. Und zu guter Letzt der cineastisch aufgebaute Titeltrack „Song of the Dusk”. Über fast zehn Minuten hinweg wechseln Stimmung und Harmonie im Gesang und einem unwiderstehlichen melancholischen Chorus im Mittelteil. Die für die letzten INSOMNIUM Alben typischen Gitarrenläufe fahren ein Brett nach dem anderem auf. Den Songs merkt man an, dass sie aus der gleichen Songwriting-Session stammen wie „Anno 1696“ und sie verlangen förmlich nach einem Hören eben des Ursprungsalbums.
Die EP „Songs Of The Dusk“ ist für einen INSOMNIUM Fan definitiv unverzichtbar. Und selbst ich, der sie im limitierten Artbook schon hatte, wird hier noch einmal zugreifen.
Punkte: 9/10