VIOLENT JASPER - Control

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VÖ: 27.10.2023
(Gentle Art Of Music/Soulfood)

Genre: Prog/Score

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VIOLENT JASPER

Volker Söhl hatte schon immer ein Faible für Filmsoundtracks, was man bei den raumgreifenden Kompositionen seiner Band SYLVAN sehr gut nachhören kann. So war es sein Herzenswunsch einmal ein derartiges Werk mit noch cineastischeren Bezügen zu veröffentlichen. Zusammen mit seinem Gitarristen Johnny Beck gingen sie das Wagnis abseits ihrer Hauptband ein und hoben das Projekt VIOLENT JASPER aus der Taufe. Ebenfalls Bestandteil der Vision war eine weibliche Stimme, welche die wunderbare Caroline von Brünken beisteuert, die der Plattenfirma keine Unbekannte ist. Unterstützt wird sie partiell von Marco Glühmann, einem weiteren Musiker der Hamburger Art Rocker, während Jens Lueck das Schlagzeug auf „Control“ bedient.

Angesichts der musikalischen Ausrichtung ist es kein Wunder, dass der Mann eher sporadisch zu Einsätzen kommt, denn die Atmosphäre steht hier über allem. Zu diesem Zweck holte man sich diverse Orchesterinstrumente ins Studio, welche die Soundgemälde mit satteren Farben ausstatten. Inhaltlich geht es um Emotionen, die Kontrolle darüber und die Frage ob es nicht besser wäre Kontrolle abzugeben. Von gängigen Art Rockmustern ist das nicht so weit weg, spätere MARILION fallen dem geneigten Genrefan da spontan ein, etwa in dem sehr getragenen „Promise“. Von der Stimmung ähnlich werden Stücke wie „Dark Flow“ noch mehr in ein orchestrales Gewand gehüllt.

Fast wie ein Bühnenstück besitzt der titelstiftende Opener eine kurze Overtüre, bevor die gute Caroline zu sanfte Pianotönen intoniert. Gegen Ende türmen Söhl, Beck und ihre Mitstreiter Soundwände auf, im Reprise am Ende der Scheibe werde die verschiedene Elemente differenzierter eingesetzt. Von jener Dynamik lebt auch „Breathe“ mit seinen flächigen Gitarren, die ein wenig aufbegehren. Gegen Mitte lullt die zu Beginn interessante Erzählung ein wenig in Schönklang ein, worin man jedoch auch eine gewisse Dramaturgie erkennen kann.
Rockinstrumente spielen weniger eine Rolle, nur gelegentlich darf Beck seine feine Solohand vibrieren lassen. Alles fließt harmonisch dahin, die Motive gleiten ineinander, mal perlend, mal flächig. Urplötzlich vermögen VIOLENT JASPER dann das Tempo anzuziehen, einen Höhepunkt einzubauen, eben fast wie in einem Filmplot. „Desire“ kommt mit djentigen Riffs daher, die Farben verdunkeln sich, die Streicher fahren Moll auf. Das macht „Control“ zu einer konzentrierten Entdeckungsreise für Prog-Fans mit Hang zum Ungewöhnlichen.

7 / 10

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