CARDINALS FOLLY - Live By The Sword


VÖ: 27.10.2023
(Soulsteeler Records)

Style: Doom n' Roll

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CARDINALS FOLLY

Kurios steigt das knapp zwei Minütige Intro mit schweren Doom-Gitarrenriffs, in den sechsten Studiolangdreher ein, doch was bei anderen Combos ungewöhnlich erscheint darf beim Finnentrio CARDINALS FOLLY als normal betrachtet werden. Sieben zwischen knochenhartem Punk und zähfließend schleppendem Doom geeichte Kracher beinhaltet das 'Live By The Sword' getaufte Werk. Das mächtig extrem was auf die Ohren gebende Inferno „Ride Or Die666!“ Entsteigt wie ein Bastard aus dem tiefsten Morast der Finstrnis entsteigend krachend aggressiv bis zum Anschlag ins Ohr dringend kurz, prägnant und inhaltsschwer auf den Punkt und wenn der Count noch die Textzeile „Drowned In Lakes... of Blood (!) Mit gemeingefährlich boshaftiger Garstigkeit aus heißerer Kehle gebrüllt, ziehen selbst gestandene Doomlunatics vor soviel Respektgebietender Wirkung den Kopf ein.

Es ist stets ein Erlebnis besonderer Art Count Carnstein zu lauschen, wenn er zwischen heroisch klagend in majestätisch eleganten Klarton verfallend und vollkehlig heißer Gift und Galle spuckend monströs herausgebrüllter Wut seine Messages mitten ins Volk bringt. „Luciferian“ geht unwiderstehlich ins eingemachte, zwar nicht mehr ganz so stark wie der zuvorige Opener, dafür von weitaus mehr klagender Leidenschaft beseelt. Inhaltlich bewegt sich 'Live By The Sword' wie könnte es bei CARDINALS FOLLY auch anders sein (?) irgendwo zwischen Heidentum, Hingabe an den Höllenfürsten und Lovecraft'scher Horrorthematik. Allein die gnadenlos killenden Riffs dieses gelungenen Doppeleinstiegs geht mehr zu den Wurzeln des ursprünglichen Punk und Heavy Rock n' Roll zurück als es zahlreiche Alben heutiger Zeit je könnten. Berauschender und scharfkantiger als auf diesem vom Anfang bis Ende unbändigen Energie freien lauf lassend könnte kaum ein derartiger Hybrid unabhängig der zwischen fünf bis über Sieben Minuten liegenden Spielzeit könnte kaum ein Album klingen. Zum längsten 7:06 Minuten beanspruchenden Track „Priesthood of Darkness“ klagt der Count wie der düstere Zirkel, den er besingt, momenumental episch, das Ohr leidet mit jeder Silbe tausende Qualen, ehe derbe in den Arsch tretende Kick Ass Rock n' Roll-Eruptionen einschließlich energischer Killerhooks alles zerstören, was nicht recht zeitig in Sicherheit kommt, die Gitarre schreit die Worte  „Ich will Blut“ regelrecht heraus! „Innsmouth Royalty“ kracht noch tempoforcierter vereinzelt am Thrashsektor kratzend, als das ohnehin bereits mächtige Hölleninferno „Ride Or Die666“.

Sänger/Bassist Count Carnstein, Gitarrist Nordic Wrath und Drummer Battle Ram werden ihren Pseudonymen vollauf gerecht, urgewaltig rotzdreckig ohne Vorwarnung killend machen sie auch beim Albumtiteltrack 'Live By The Sword“ keine Gefangenen – das Stück hat fast was von einer härten DANZIG/MISSFITS Variante die auf eine ruppigere CELTIC FROST Black Thrash n-Roll-Variante trifft und wenn der Count noch raumgreifend heißere Schreibe raushaut, die dem Höllenfürsten persönlich zur Ehre gereichend seine Abneigung auf die Dekadente Wohlstandsgesellschaft unterstreichen, während Gitarren und Schlagzeug mit geradezu tödlich einreissender Wucht brutal tonnenschwer scharfkantig hallender Virbration alles niederdrücken ist die Melange perfekt. So intensiv nachwirkend haben selbst die gefürchteten Black Speed n-Roller MIDNIGHT schon lange nicht mehr geklungen!

Gekrönt von einem solch aussagekräftigen Coverartwork wird dieses Album seinem Inhalt in jeder Form gerecht. Das Ding ballert dauerhaft brutal ohne Ende auf die Glocke Selbst bei tempogedrosselten Parts gibt es nicht mal das geringste Anzeichen für Entwarnung. Es ist als würden sich die Pforten der Hölle öffnen!

„Ludovico“ knallt erneut brutal heavy von unaufhaltsamer Wucht angetrieben auf's Fressbrett, ehe der Count röhrt,keift, brüllt, singt und giftet, was die Stimmbänder hergeben, ehe der bedrohliche Stimmung unmittelbar auf den Punkt gebracht dann wieder abrupt das Temporad betätigende Schlußssport einsetzt. Knallharter Dezibelwahnsinn aus den Pforten der Hölle. Und welcher Titel könnte zum Abgang passender sein für das räudig derbe Doom n' Roll-Trio CARDINALS FOLLY als „Last Bastions of Doom“, wobei der rotzräudige Düster Hardrock meets Punkeinschlag das Faible für MISFITS & Co. heftig durchblicken lässt. Der Count singt poetisch wie Düsterrock-Urvater Glen DANZIG und keift röhrt brüllt wie Tom G. Warrior zu besten CELTIC FROST Hochzeiten. Darauf ein regelrecht inbrünstig aus tiefer Kehle heraus geröhrtes - Uuuaaarrrgggh! Das letzte Bollwerk des Doom feuert brutal hochexplosiv heavy aus allen Rohren. - Doomlunatics habt acht, seid auf der Hut! – Live By The Sword' beinhaltet sieben kraftvoll Rundschläge nach allen Seiten austeilende Düster-Doom n' Roll Attacken mit imposantem Vorspiel.

Fazit: Unberechenbar wie eh und je, mal wieder arttypisch CARDINALS FOLLY über alle Maßen hinaus packend bis zum ultimativen Exodus. Rotzräudig aggressiv bis unter die Fingerspitzen Rebellisch, massiv urgewaltig - Killerrelease! 9/10