GENERATION STEEL - Lionheart
VÖ: 27.10.2023
(El Puerto Records)
Style: Oldschool Heavy Metal
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GENERATION STEEL
Nach dem gar nicht mal schlechten 2021er Debüt 'The Eagle Will Rise“, wo die Band ihre Wurzeln deutlich offen legte, rotiert nun der bereits lange zuvor angekündigte 'Lionheart' getaufte Zweitling im Playerschacht meiner Anlage.
„Baptized In Blood“ fällt als Opening Track zumindest ordentlich aus, jedoch mangelt es zeitweise an Durchschlagskraft. Kraftvoll eingängige Midtempogroover im Stil von „Bloodrage“ und „Executor“ wo die Band ihr Können richtig aufblitzen lässt, bügeln den passablen Einstieg mit viel Luft nach oben postwendend aus. Der hymnenhaft nach vorn preschende Titeltrack „Lionheart“ gibt eine ordentliche Figur ab, könnte allerdings mehr Hymnencharakter brauchen. „Wastelands“ geht zunächst als klassischer Stampftrack mit ungeheurem Steigerungspotential durch, ehe bei diesem vielseitigen Groover mit spannender Tempovariation gearbeitet wird. Sänger Rio Ullrich zeigt hier vollends, was in ihm steckt, er gehört zu der Sorte Sänger mit ausdruckstarkem Charisma bei flexiblem Stimmbandvolumen.
Einflusstechnisch überwiegt klassischer Heavy Metal mit starker Tendenz in Richtung ACCEPT, JUDAS PRIEST oder SAXON - „The Lost and The Damned“ unterstreicht es mit fettem ACCEPT/SAXON-Anstrich. Pascal Lorenz sollte künftig noch viel mehr Freiraum für seine exzessiven Leadsoli bekommen, da ist richtig Pfeffer drin! „Forevermore“ zieht das Tempo extrem an - es powert gewaltig, solche Songs haben das Debüt stark gemacht. Der Folgesong liegt im biederen Durchschnittsbereich. Spannungsgeladen zeicht sich das zunehmend Fahrt und Spielfluss entwickelnde zwischen Heavy, Speed zeitweise auch klassischem Hard Rock röhrende von melancholisch zu heroisch wechselnde vielleicht beste Stück auf der Scheibe „Left Alone“, dem sich in „United“ gar noch ein druckvolles Geschoss mit überraschend akustischem Abgang anschließt. Schade dass 'Lionheart' ein echter Hymnenüberflieger wie das Titelstück vom Debüt 'The Eagle Will Rise' oder die Bandsignaturhymne "Generation Steel" fehlt. Handwerklich ist bei GENERATION STEEL wieder alles im Lot.
Vergleichsweise hinkt 'Lionheart' dem fetten Debüt 'The Eagle Will rise' knapp hinterher. Als Produzent saß erneut ACCEPT/Ex-GRAVE DIGGER/Ex-REBELLION-Gitarrist Uwe Lulis hinter den Reglern, was den professionell druckvoll abgemischten Sound erklärt, der zu diesem Zehntracker hervorragend passt.
Als Anspieltipps empfehlen sich „Executor“, „Wastelands“, „Forevermore“ sowie der kraftvoll riffend an alte ACCEPT-Zeiten erinnernde Rausschmeißer „United“.
Fazit: Nicht immer fesselnd, mit allen Bandüblichen Trademarks versehen, besitzt 'Lionheart' mehr Licht- als Schattenseiten, ohne vollständig in Begeisterung zu versetzen. Gutes bis akzeptables Heavy Metalkino im knappen Grünbereich. 7,5/10