FINAL GASP - Mourning Moon
VÖ: Bereits erschienen
(Relapse Records)
Style: Alternative/Post Rock
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FINAL GASP
Basierend auf schon Dagewesenem basteln FINAL GASP daraus etwas in der Form noch nicht dagewesenes. Der musikalische Fundus dieser Band scheint enorm, wie deren Debüt 'Mourning Moon' mehr als andeutet. Der zwischen bissig bis dunkel schwelgende Gesang von Jacob Murphy trägt sicheren Anteil zu dieser Feststellung bei. Wie könnte sich Hörerschaft, der dieses Album erklärt werden soll, die Musik vorstellen? Namen wie KILLING JOKE, DIE KREUZEN, DANZIG SSD, ECHO & THE BUNNYMEN und VOIVOD verbunden mit Stilen wie Alternative Rock, Hardcore, Thrash, Psychedelic New Wave, Post Punk und Metal (im allgemeineren Sinne) wären als Grundgerüst zu nennen, alles weitere rankt sich drumherum.
In bevorzugt von unterschwellig erzeugter Düsterheimeratmosphäre berauschten Protestnummern wie „Homebound“ oder „Temptation“ kommt viel DANZIG-Flair zum tragen, „Botched Ritual“ bewegt sich irgendwo zwischen Alternative, Postrock und harrschen VOIVOD Tempoattacken. „Homebound stellt mehr die Ausnahme von der Regel dar, statt verstärkter Melodieführung bauen FINAL GASP auf unterkühlten Sphärentouch, düster Elemente und kraftvoll hart riffende Gitarren, Riffs, die von verschiedenen Tempowechseln begleitet eine massiv drückende Wall of Sound erzeugen, wofür immerhin drei Gitarristen verantwortlich sind. Im Titeltrack „Mourning Moon“ schält sich die im Dunstkreis zwischen KILLING JOKE, SISTERS OF MERCY und DANZIG liegend eingängigste Hymne auf dem Zwölftrackling heraus. Derart amtlich fett groovend ins Blut gehend wächst die Nummer mit jedem weiteren Durchlauf. „14 Gates“ gibt sich trotz eingängier Groovelines reichlich progressive, womit noch ein bunter Farbtupfer gesetzt wäre.
Richtig fett kommen die miteingebrachten schweren heavy Riffs wodurch das Gesamtbild Gestalt bekommt. „The Vanishing“ wirft mit Destruktivität nur so um sich. Der kuriose zugleich Signalgebende Abgang erfolgt im geballt rockenden Schlußakkord „Rows Of Heaven“ womit das Album in der Schnittmenge zwischen derber Grobheit und Sinne beruhigend sanft ausklingt. Das Gesamtresultat einer insgesamt heftig knallenden Angelegenheit lässt nicht nur schlichtweg dezent durchblicken, sondern kündigt regelrecht an, das FINAL GASP weitaus mehr in der Hinterhand und ihre Karten noch nicht vollständig auf den Tisch gelegt haben.
Fazit: Eine musikalisch bunte ausgereift strukturierte Visitenkarte, deren Inhalt verschiedene Stile vereinend, erkennen lässt, das FINAL GASP stets für Überraschungen gut und nicht irgendeiner Kategorie direkt zuordbar sind. 8/10