SCROLLKEEPER - Wetiko
VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore Records/ZYX)
Style: US-Metal/NWOTHM
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SCROLLKEEPER
OMEN, MANILLA ROAD, GRIFFIN, CEREBUS, BROCAS HELM-Fans aufgepasst, dieser Tage hält der 'güldene Oktober' in Neuauflage wieder veröffentlichtes Material aus dem Hause GoldenCore Records für euch bereit.
SCROLLKEEPER waren mit „Surrender“ schon auf der 'Doomed and Stoned In Texas'-Compilation vertreten“ - einem raren Sampler aus einer ganzen den Titel Doomed and Stoned tragenden Serie, bestehend aus zahlreichen Compilations, der sich auf diverse Länder und Orte bezieht, dessen Inhalt nur Szeneinsidern bekannt sein dürfte. Und wer mit Neudi's 'Damn, This Stuff Is Heavy Vol. 2' Sampler sowie dem SCROLLKEEPER-Debüt 'Auto Da Fe' bestens vertraut ist, sollte den darauf vertretenen Song „Devil's Caculus“ kennen. 2021 nahm Neudi (TRANCE, ROXXCALIBUR, JAMESON RAID, Ex-MANILLA ROAD) für die kurzfristig ohne Schlagzeuger dastehende Band auf dem Drumhocker Platz, um drei Tracks für die kommende 'Wetiko'-EP einzuspielen, - (wofür ihm das Quartett dankbar sein sollte!) - ehe sich in Krystal Salinas eine fest ins Band-Line Up genommene Schlagzeugerin fand. Daraus resultierten drei zusätzlich aufgenommene Songs. 31:19 Minuten erscheinen für eine mehr Full Length - denn EP-Spieldauer aufweisende Veröffentlichung schon reichlich gedehnt; neben dem CD-Format erscheint sie erfreulicherweise auch als Vinyl. Mit 'Auto Da Fe' hatte die seit 2016 bestehende Band aus Houston über das brasilianische mit dem zur Musik passenden Namen True Metal Records firmierenden Label vier Jahre später 2020 ihr erstes Full Length Album herausgebracht, das möglicherweise zu gegebener Zeit nocheinmal über GoldenCore Records neu aufgelegt erscheint?
Auf dem Sechstrackling sind fünf geschickt zwischen stampfend heroisch, filigran kauzlastig episch arrangierten Midtempo Brücken und schnellen Tempoattacken varrierende Tracks enthalten, die auf 80er-OldschoolTrue Metal-Fundament stehen. Getragen schwerblütig mystisch kauzbehaftet umgarnt gibt sich „Misery“. Gerade bei den zwei hintereinander folgenden über Sieben Minuten gedehnten Langriemen „Shadow Dancing“ und „Sleep and Dream“ kommt das vermehrt aufblitzende Können von Gitarrist Alexander Kamburov der sich flankiert von den schnellen Bassläufen seines Bandkollegen Andrew Sutton exzessiv an der Axt austobt, richtig zur Geltung. Feinfühliges Gespür und geschicktes Händchen für das Einweben dramaturgischer Momente ist bei SCROLLKEEPER ebenso vorhanden.
In den USA tourten SCROLLKEEPER u. a. mit DIRKSCHNEIDER, MANILLA ROAD, CLOVEN HOOF, SAXON, ENFORCER und VOIVOD, - wahrlich keine schlechte Referenz - damit wird es Zeit, sich endlich mal in Europa vorzustellen!
So gut dieser Sechstrackling einschließlich packender Gitarrenarbeit inhaltlich sein mag, spätestens am Gesang von Justin McKittrick, wenn er von Hochtonfrequenz in Kehlige Stimmlage umschaltet, scheiden sich die Geister. Für das gelungen umgesetzte von Backgroundvocals unterstützte in Feierlaune an denen auch Drummerin Krystal Salinas beteiligt ist - zum bierseeligen Mitgröhlen geeignete HALLOW'S EVE-Cover „Metal Merchants“ griff deren Originalbassist Tommy Steward den SCROLLKEEPER-Musikern hilfreich unter die Arme.
Fazit: Guter US-Kauzmetal auf wahrem Echtmetall-Fundament mit spannenden Rhythmustempowechseln und heroischem Touch für treu ergebenes OMEN-, MANILLA ROAD-, GRIFFIN-, CEREBUS-, BROCAS HELM-Fanklientel. 8/10