RESTLESS SPIRIT - Afterimage


VÖ: Bereits erschienen
(Magnetic Eye Records)

Style: Stoner Doom

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RESTLESS SPIRIT

Nur zwei Jahre blieb es ruhig, nun melden sich RESTLESS SPIRIT aus Long Island, New York zurück im Geschäft. Gitarrist Paul Aloisio hat sich mit Leib, Herz und Seele dieser Scheibe verschrieben. Das drückt das Album emotional in eine heftig an die Nieren gehende Tiefenzone. Seien wir ehrlich: Um dieses Album zu mögen, sollte man schon eingefleischter Doomanhänger sein, ansonsten läuft es an einem vorbei, echte Doomlunatics dürften sich eher die Frage stellen: Wie könnte es nur? Spätestens, wenn das erste tonnenschwer heavy walzende Gitarrenriff druckvoll aus den Boxenwänden nahezu explodierend in die Ohren dröhnt, sollte klar, sein was Fakt ist. Schwere wummernde Schädelspalter-Gitarrenfifforkane, hochgradig explosiv Funken sprühende Leadsoli, pumpende Bassakkorde und ein herrlich theatralischer Gesang dessen Timbre häufig an Ozzy zur goldenen 70er-BLACK SABBATH-Ära heranreicht, sollten echten Genrefans widerspruchlos Grund genug sein, diesen Release mit offenen Armen in Empfang zu nehmen.

Dafür sorgt allein das brachialer Urgewalt strotzend meist heftig am oberen Tempolimit sich bewegende drehende Triple „Marrow“, „Shadow Command“, „Of Spirit and Form“ , während „All Furies“ ausnahmsweise mit ruppig kurzen 3:22 Minuten sogar auf den Speed-Thrashsektor schielt, der sich mit zentnerschweren Doomriffkaskaden duellierend kreuzt. Wenn das Zwischenintro „Brutalized“ heißt, kann es nur von schweren Gitarrenwänden dominiert werden, ehe „The Fatalist“ mit der Wucht einer gewaltigen Stahlfaust klagend alles niederstreckend im Erdboden versenkt. Hinzu gesellt sich gigantisch raumgreifende Melancholie gipfelnd in siedendheiß sich ergießenden Lavasoli. „Hells Grasp“ gibt sich im Gegensatz aller anderen sieben Tracks über weite Strecken empfindsam von sanfter Melancholie ausgefüllt feinfühlige Melodiebögen aneinanderreihend, ehe Aloisio der Leadgitarre kräftig Sporen gibt, alles aus dem Sechssaiterinstrument herausholt. „From The Dust Returned“ entfacht zum krönenden Schluß erneut mächtigen Gitarrenalarm. So extrem heavy das Long Island-Trio hier aufschlägt, walzt es zerstörerisch brutal alles plättend nieder, was sich ihm generell in den Weg stellt. Gepackt in ein Coverartwork, von dem zahlreiche Stoner-Doomacts nicht einmal zu träumen wagen, hinterlässt dieser gewaltig finstere Heavyness und ausufernde Melancholie fließend miteinander verbindende Zerstörer nichts als verbrannte Erde. Kraftvoll, gebündelt, energiegeladen-dynamisch entfesselt dieser Silberling ausnahmslos intensiv tonnenschwere Wucht.

Fazit: Fetter haben RESTLESS SPIRIT bisher nie geklungen. Eine mächtige Demonstration neu gefundener Stärke mit Kampfansage an die Großen. - Brutal auf den Punkt konzentriert heavy von unwiderstehlich berauschender Tiefenemotionswirkung. - Welch ein Manifest! 9/10