SYLVATICA - Cadaver Synod


VÖ: 20.10.2023
(Mighty Music)

Style: Symphonic Folk/Power/Death Metal

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SYLVATICA

Dunkle Geschichten aus dem Mittelalter haben SYLVATICA zu erzählen. Basierend auf dem Fundament von Folk, klassischem Heavy/Power Metal und energischem Death Metal. So schön Gregorianische Chorgesänge, Bombast und klassischer Heavy Metal in Kombination zu tanzbarem Folk sein mögen, mangelt es dieser Scheibe aller Detailverliebtheit Rechnung tragend an Substanz. BORKNAGAR und WINTERSUN winken schon mal mit erhobener Fahne, schälen sich prägnant heraus. 70Er Proto-Doom, athmosphärisches Zeug, mittelalterlich folkiger Anteil, Death Metal, progressive Parts...? Hört sich zunächst alles reichlich interessant an, doch wo findet sich der so wichtige für solche Musik rote Faden? Hammondorgel und Keyboard sind zur sphärischen Untermalung erforderlich, tiefe Death Growls könnten an mancher Stelle sparsamer und wesentlich effektiver platziert sein.

Dieses Tonträgerwerk stellt Ohren und Toleranz des Rezensenten auf eine harte Geduldsprobe. Bei Pope „Innocent VIII“ liegen musikalische Parallelen zu GHOST auf der Hand, die sich mit eingängigerem WINTERSUN-Anteil paaren, was eine cool dosierte Mischung ergibt, „Song Of The Leper“ beginnt fein elegant getragen, Klargesang dem Choräle folgen, lockern hervorragend schöne Leadsoli ergänzend eingewoben, zeigen das SYLVATICA künftig mehr Struktur in ihre Songs bringen müssten, wenn sie mit ihrer skurillen Mischung Erfolg haben wollen. Auch das von schneidenden Heavy Riffs und feiner Melodie lebende „Scapegoat“ setzt verstärkt auf Spannung, darüber hinaus noch ein kräftiges Ausrufezeichen. Da passen auch die tiefen Growls in Verbindung zur Hammondorgel kontrastreich von Chorälen unterstützt ins Geschehen. Zeitweise wird es mit Klängen vom Aetherwellen-Instrument - in der Fachsprache Theremien genannt - gern mal etwas übertrieben.

Zeitweise ist das Ding gar nicht schlecht, leider fehlt es dauerhaft an erforderlicher Ausgewogenheit für den Schritt, die Songs in geordnete Bahnen zu lenken. Von einem Meilenstein im Genre (wie es laut beigefügten Infoblatt formuliert wird), kann hier nicht die Rede sein, dafür ist der Achttrackling zum einen zu sehr mit diversen Einflüssen überfrachtet, zum anderen fehlt dem Chaos oft Ordnung. „Song Of The Leper“ gibt auch als Akustikversion eine ganz passable Figur ab.

Fazit: Zwiespältiges Gesamtresultat, das sich auf schon betretenen Pfaden bewegt, immerhin schrittweise, aber nicht durchweg entscheidend vorwärtskommt. 6/10

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