OCTOBER TIDE - The Cancer Pledge


VÖ: 06.10.2023
(Agonia Records)

Style: Doom Death Metal

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OCTOBER TIDE

Vier Jahre liegt 'The Splendor Below', das letzte Studioalbum der Schweden OCTOBER TIDE zurück. Trotz aller Schwermut und beissender Heavyness passend zum Inhalt klingt deren siebtes Studioalbum zeitweise lockerer, was an den griffigeren Gitarrenharmonien und variableren umso besser funktionierenden Rhythmus-Tempowechseln liegen mag, die sich durch alle Songs ziehen. Mit „Pieceful, Quiet, Safe“ wird gleich mal für einen ungewohnt packend fließenden Auftakt gesorgt, der sich überraschend fließend griffig dynamisch und auch ein wenig progressiv gefärbt entpuppt. Danach agieren OCTOBER TIDE im gewohnten Rhythmusmuster einschließlich verträumte Parallelen zu KATATONIA aufwerfender Passagen. Das macht sich am unterkühlten Beginn bei „Unprecedented Aggression“ bemerkbar, wo dann wieder satt der schwere Gitarrengroove rollt. Heißerer oft verzerrter Death Metalgesang ist bestimmendes Stilelement bei solch einer schrägen Doom/Death Metal-Mischung.

Ähnlich wie beim Einsteiger 'Pieceful, Quiet, Safe“ geht es mit „Bloodfattig“ weiter, ehe ein brutal das Tempo anziehender Part eingebaut wird, der so manchesmal holländischer Todesblei Kapellen wie ASPHYX oder GOREFEST nicht unähnlich scheint, ehe Melodische Gitarren das Stimmungslevel verändern und auf Melancholische Strukturgebung zurückgreifen. Der Titelsong „The Cancer Pledge“ kommt zunächst im tempogedrosselten Modus daher es wird ungewohnt extrem episch danach melodisch und griffig, was eher Querverweise in Richtung zum Auftaktsong „Peaceful, Quiet, Safe“ aufzeigt. Die restlichen drei Stücke „I Know Why I'm cold“, „Season of Arson“ und „Breathe The Water“ zeichnen sich durch geschicktes Balancieren zwischen bittersüßer Melancholie, bedrohlicher Atmosphärenparts verbunden mit Stimmungswechseln Gesangswechseln zwischen Deathgrowls, harrschem Gebrüll, beissenden Gesangspassagen, harrschem Geschrei und abrupter Tampovariation aus. So schwermütig wie der von Melancholie gezeichnete Herbst gibt sich dieses Album. Dadurch, dass sich alle Songs auf Längen zwischen fünf bis sechs Minuten fokussieren wirkt das Album auf den ersten Blick beim Durchlauf langatmig doch je weiter das Ohr in die Tiefen dieser Strukturen dringt, desto mehr Feinheiten offenbaren sich.

Fazit: Gelungene Herbsteinstimmung aus beissender Heavyness und tiefer Melancholie die ihren Platz irgendwo zwischen ASPHYX, BLOODBATH, GOREFEST und KATATONIA findet. 8/10