THE SPECTROPHOBIA - F41.1


VÖ: Bereits erschienen
(Boersma-Records)

Style: Heavy Psychedelic Doom 

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THE SPECTROPHOBIA

Vorab ergeht folgende Warnung, noch ehe dieses Review überhaupt geschrieben steht: Labilen Gemütern, Suizidgefährdeten und Leuten mit dünner Nervenbasis ist dringend abzuraten, dieses Album in den Player zu legen, es würde ihnen ziemlich schlecht bekommen.

Nummern wie „Human Sacrifice“ oder „Fears“wenden sich dem Thema der „Angst vor dem eigenen Spiegelbild“ wie die Band es laut Info selbst beschreibt, zu. Was am allermeisten an diesem inhaltlich wie musikalisch heftigen Zehntracker angefangen von „Human Sacrifice“ über „Fears“, endend mit „Asylum“ gefällt, ist die ausgeglichene Mixtour aus garstig unfreundlichen Doomdeathgrowls, zartem Frauengesang, kraftvoller Rhythmen und fettem Psychedelic Unterbau sowie wechselhafter Tempovarianz weshalb sich jeder Vergleich zu anderen Combos auf schräger Schiene von selbst verbietet. „Messiah“ mit gruseligem Flüstern „just a tik, tik, tik, just a click click, click“ und vielseitiger Gesangsperformance deutet im groben zielstrebig in das Terrain auf dem sich dieses Harte zugleich schwere Psychedelic Doom Rock-Monster bewegt. „Road To Nowhere“ kokettiert mit sattem Stampfbeat, richtungs weisendem Frauenklargesang und harrschen Growls worin sich reflektierend eine Art 'Beauty & The Beast'-Charaktermentalität aufbaut.

Flexible Gesangsvielfalt und Zusammenspiel der Gegenteile (Klargesang/Tiefkehlige Growls) einschließlich variierender Gesangs und Stil-facetten zieht sich wie ein roter Faden durch's Gesamtwerk. Eine Derbheit wie „MBPS“ thrasht sich brutal ihren Weg frei, während „Magic Potions“ den Kopf mit dem Kantholz bearbeitet und sich in bittersüßer Selbstironie sonnt, ehe „Demons Inside of Me“ mit der über weite Strecken balladesk geeichten Bewältigung mentaler Probleme und Hürden im Alltag fortfährt, ehe die Dämonen mittels explosivem Ruck aus dem Kopf heraus geschleudert verschwinden, um in Regionen verbannt zu werden, aus denen sie nicht wieder kehren. „Eat Me“ zeigt sich auf 5:12 Minuten gedehnt geradezu vom Wahnsinn befallen, ehe sich „Asylum“ auf 7:21 Minuten ausgedehent groovt, wie eine Mischung aus GUANO APES trifft zeitgemässeren Gothic-Beat tiefer Melancholie der am Schluß in ein heftig treibendes völlig selbst entartetes Horrorszenario umschlägt.

Fazit: Unverdauliches Gebräu für Leute mit schwachem Nervenkostüm, dafür eines mit intensiv lange nachhallender Wirkung, das vielseitig tief in die Abgründe menschlicher Seelenozeane blicken lässt, um  im gewaltigen Mahlstrom kreuzend aufeinanderprallender Gefühlstornados wiederzufinden. - Berauschend! 8/10