LIGHTCRUSHER - Constructing Stairs Of Mortared Bone


VÖ: 13.10.2023
(Moribund Records)

Style: Atmospärischer Doom/Death Metal

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LIGHTCRUSHER

Keine Ahnung, warum hier ein Album auf den Rezitisch fliegt, das 2018 schon veröffentlicht wurde und dann noch eines, das über eine Stunde Gesamtspielzeit beansprucht, will heißen viel Zeit erfordert. Beschäftigung für Michael, der sowie schon viel zu wenig zu tun hat, damit er nicht noch mehr Reviews einstellt? Hahaha! Genug des Zynismus. LIGHTCRUSHER sind eine Doom-Death Metalcombo aus Vermont (USA) die sich atmosphärisch finsterem Epic-Doom-Death Metal einschließlich angeschwärztem Signaturmuster verschrieben hat.

Lassen bereits das jeweils um die fünf bis sechs Minuten liegende Anfangsdoppel „Dust of Dreams“/Spire Of Blood and Ruin“ erkennen, was hier abgeht, findet mein weiterer Verdacht Bestätigung. Bei schnellen Tempoausbrüchen die in krass derbem zeitweise bösartigem early CELTIC FROST-Geknüppel gipfeln, wird heftig auf Tempofaktor gesetzt, dessen Essenz sich wiederum in gelungenen Übergängen die sich mehr im klassischen Heavy bis Thrashbereich spiegelt. Heißeres Black Metalgekeif gesellt sich neben der stark hervorlukenden Death Metal-Komponente hinzu. Gelungen ausbalancierte Mischung die durchaus ihren Reiz versprüht jedoch auf sich öfters ähnelndem Grundschema fußt. Handwerklich nicht schlecht, wird’s noch besser, wenn heroische Singalongs, kribbelnde Stimmung erzeugender Epic- Doom hinzukommen wie beim 8:44 Minuten-Riemen „Children of the Dead Seed“. Dramaturgisch wird’s bei den direkt aufeinander folgenden dreizehneinhalb und geschätzen elfeinhalb Minuten einnehmenden Monstern „Icarium's Path To Grim Remembrace“ und „The First Sword“. Zeitweise klingt der Gesang als wäre Gollum im Herrn der Ringe wütend, weil dessen Festmahl durch etwas völlig unvorhergesehens gestört wurde. In Kombination zu heroischem Klargesang wird’s zwischendurch episch like CANCLEMASS. Der stumpfe Schlagzeugsound geht bei dem Stück zeitweise schon mal auf den Wecker. „Toblakai's Witness“ setzt auf stumpfes Gebretter, das mit grimmig schleppend verpackter Blackened Doom-Epik, Theatralischem Gesang und harrschen Growls ergänzt wird. Im fast neun Minütigen Titeltrack breitet sich unterkühlte Aura finsterer Boshaftigkeit aus die sich mit heroischem an Robert Lowe und kauzigen im Gewand von Mark „The Shark“ Shelton (R.I.P.) liegenden Gesangsstrukturen verbindet, wobei besonders der nahtlos fließende Übergang zwischen heroischer Epik und schrittweise gesteigerten Tempowechseln hervorsticht. Ein echtes Highlight wird mit dem von Handtrommeln und beschwörendem Gesang einer Art Schamanen-Ritual gleichend längsten Songtitel „Walk Softly Wearly Traveler For The Earth WeWalk Be Made Of Souls“dessen Spielzeit paradoxerweise die kürzester (2:30 Minuten) aller neun Stücke ist, erzeugt. Der als Bonustrack draufgepackte Neunminuten-Riemen „Into Forests of No Resolve Pt. II“ schließt sich dem Gesamtmaterial würdig an und setzt zum Schluß gar ein deutlich in die Gothic-Doom-Death-Ecke tendierendes Zeichen, das auch eine wie bei allen acht Songs zuvor herbe Knüppelattacke beinhaltet.

Trotz Vielseitigkeit, wertigem Strukturgehalt und zeitweise harrschem Geknüppel ein phasenweise unerwartet anspruchsvolles Gesamtwerk. Bezugnehmend auf den Inhalt von 'Contructing Stairs Of Mortared Bone' dem sich 2021 der Zweitling 'Forever But Never Named' anschloß, steht vielleicht schon in Bälde Studioalbum Numero drei der Ami- Sphären-Blackened-Doom-Deathcombo vor der Tür, deren künftige Weiterentwicklung es dementsprechend weiter im Auge zu behalten gilt.

Fazit: Gehaltvoll-effektiv ausbalancierte obgleich extrem langsatmig ausgefallene Düster Doom-Death-Mischung für eine CANDLEMASS, PARADISE LOST, ANATHEMA, TROUBLE, SOLITUDE AETURNUS, MANILLA ROAD und CELTIC FROST-geeichte Anhängerschaft. 8/10

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