HANDS OF ORLAC - Hebetudo Mentis


VÖ: 18.09.23
(Terror From Hell Records)

Style: Okkult Doom

Homepage:
TERROR FROM HELL RECORDS

Sieben Kompositionen beinhaltet das dritte HANDS OF ORLAC-Album. Die italienischen Okkult-Doomer mischen ihre Musik mit diversen Einflüssen, etwa Progressive Anteil, Horrorfacetten, Dark Metal und weniger in den Vordergrund tretend umso mehr im Hintergrund vorhandenem Psychedelic Anteil. Bei der Gitarre sind vereinzelt NWOBHM-Anteile u. a. mit BlickRichtung ANGELWITCH auszumachen. Mittlerweile nur noch aus drei Leuten agierend,bleiben sich HANDS OF ORLAC selbst auf minimalere Möglichkeiten zugreifend treu. Inhaltlich behandelt deren drittes Studioalbum 'Hebetudo Mentis' Themen wie das für den Menschen geheimnisvoll Unfassbare, die sieben Hügel des alter tümlichen Rom werden in dunkle von feinfühligen Facetten belebte Horror und Okkultatmosphäre getaucht. 'Hebetudo Mentis' bedeutet übersetzt „Schwindel des Geistes.“

Der benutzte Drumcomputer klingt zwar ganz nett, ersetzt allerdings kein richtiges Schlagzeug. Sängerin/Flötistin 'The Sorceress' verfügt über ein glocken helles Klarorgan, deren Gesang nicht immer extrem kraftvoll, dafür jedoch klar und gut verständlich ins Ohr dringt. Obschon sich zeitweise Monotonie einschleicht wird’s nie langweilig geschweige denn belanglos. Immerhin kommt das Album auf 56:30 Minuten effektiver Gesamtspielzeit und bei näherer Betrachtung offenbart sich der Siebentrackling als ein Konzeptalbum. „To The Night a Bride“ plätschert zunächst gedehnt vor sich dahin. „Three Eyes“ zieht dann plötzlich das Tempo an, was dem Stück sehr zu passe kommt, das folgende „Il Velo Insanguinato“ beginnt zunächst mystisch, mäandert schließlich eine längere Weile vor sich hin, ehe plötzlich durch ein gesteigertes Leadsolo am Schluß abrupt mehr Bewegung reinkommt. Das Titelgebende Zwischenspiel „Hebetudo Mentis“ zieht einen mystisch gewobenen Spährenbogen, 'The Sorceress' epischer Klargesang wird von zwischendurch leicht dennoch nie aufrdinglich in Erscheinung tretenden Dark/Deathgrowls ergänzt, besitzt Längen, kurz bevor mögliche Einlullungsgefahr im Verzug ist, bekommt das neunminütige Stück seinen dramaturgisch den Geist aus tiefer Lethargie heraus reissenden Wendepunkt. „Frostbite“ beginnt geheimnisvoll, danach zieht das Tempo abrupt an, die Gitarre bestimmt das Geschehen, Bass und Schlagzeug bilden den Rhythmus, 'The Sorceress' setzt geschickt ihre Flöte mit ein, um diese von spacigen Loops umrahmte Nummer zu veredeln. Das siebte mit fast 15 Minuten Übermonumentaler Spielzeit umfasst letzte schaurig arrangierte Kapitel widmet sich „Ex Officio Domini“ („The Executionier of Rome“) dem Henker von Rom.

So komisch das vielleicht klingen mag, zeitweise kann dieser etwas dünnhäutig produzierte dennoch diverse Feinheiten offenbarend reichlich fließend gespielte Doomlangdreher bei einer Tasse Cappucino im Durchlauf genossen werden. Verrückt? Nun ja, das war die Metalszene schon immer.

Fazit: Griffiger Okkult Doom auf gutem Level, der seine Besonderheiten besitzt, die sich bei genauem Hinhören Schrittweise offenbaren und handwerkstechnisch konzentriert sauber umgesetzt wurde. - Stark! 8/10

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