MERCENARY – Soundtrack To The End Times

09 mercenary

VÖ: 22.09.23
(NoiseArt Records)

Genre:
Melodic Death Metal

Homepage:
MERCENARY

Die Dänen MERCENARY waren Anfang der 2000er mächtig angesagt. Ihr Melo Death mit sanften Metalcore-Anleihen fand damals reichlich Gehör und die Läden, in denen sie spielten, waren stets gut besucht. Dem Ausstieg von gleich ¾ der Band in 2010 folgte 2013 mit neuer Bestzung dann das vorläufige Ende mit dem starken Album “Through Our Darkest Days”. Jetzt, zehn Jahre später, ein neues Lebenszeichen in Form des achten Longplayers “Soundtrack To The End Times” mit dem 2013er Line Up. Dieser umfasst 11 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 62 Minuten und knüpft im Grunde an das letzte Album an. Und doch sind nach der langen Abstinenz einige Änderungen feststellbar. Im Ganzen agiert man in den powermetallischen Parts durch den höheren Klargesang- und Keyboard Anteil noch etwas melodischer (“Burning In Reverse”, “Where Darkened Souls Belong”), hat sich von der IN FLAMES Nähe (“From The Ashes Of The Fallen”) zwar nicht wirklich gelöst, kokettiert dafür bei den Shouts noch etwas mehr mit dem Metalcore (“Heart Of The Numb Feat. Matt Heafy”) und lehnt sich somit Bands wie MONUMENTS oder ARCHITECTS an. Einen deutlich progressiven Anstieg findet der Hörer auch im Gitarrenbereich vor. Ganz ehrlich, den härteren Songs wie “Through This Blackened Hatred” oder “Black Blood Soil” steht das verdammt gut. Man hat einfach erfolgreich experimentiert und den Zeitgeist getroffen. Dies spiegelt auch der monumentale 7-minütige Longtrack “Beyond the Waves” am Albumende wider, der nahezu allumfassend die aktuelle musikalische Marschrichtung des Quartetts deutlich aufzeigt. Klar gibt es bei solch einer Albumlänge auch mal Stücke die weniger ansprechend oder durchschlagend sind, dafür aber auch nicht wirklich durchfallen (“A Darker Path”).
Ich höre schon wie man den Dänen vorwerfen wird, dass sie musikalisch weder Fisch noch Fleisch sind und keine klare Linie in ihren Songs zu erkennen ist. Das mag für den Hörer mit Hang zu einer klaren Genre Abgrenzung zutreffen, aber derjenige, der gerne mal über den Tellerrand schaut und sich der Moderne nicht verschließt, findet in MERCENARY’s “Soundtrack To The End Times” ein durchaus interessantes Album vor. Welcome back!

Punkte: 8,5/10