SLOMATICS - Strontium Fields


VÖ: 08.09.2023
(Black Bow Records)

Style: Psychedelic Sludge-Doom

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SLOMATICS

Der Name SLOMATICS steht für Psychedelic Sludge-Doom schwerer Art, der auch gefühlvolle Seiten besitzt ohne auch nur Ansatzweise auf belanglosem Durschnittsfeld zu landen. Dadurch dass die Kompositionen häufig unter sechs Minuten liegen, entfalten sie sich intensiver. Die 2004 gegründeten Nord-Iren feiern inklusive ihrem halben Dutzend Studioalben dem in 'Strontium Fields' der siebte Full-Length Release folgt, im nächsten Jahr bereits ihr 20jähriges Jubiläum.

Drummer Marty Harvey schreit sich im Eröffnungstrack „Wooden Sattelites“ nach Leibeskräften all seinen Frust aus der gepeinigten Seele, zwei Gitarren sorgen für erforderlichen Druck, Majestätische Keyboardschleier erzeugen Stimmungsfüllende Epik. „Time Capture“ nimmt das Ohr im Zuge 5:47 Minuten verträumt vor sich dahin siechender Sphärenlastigkeit gefangen, es klingt mystisch und königlich zugleich, kraftvoll schleppend heavy sucht sich „I, Neanderthal“ seinen Weg aus den Boxen. Zu „Like a Kind of Minotaur“ walzen die zwei kraftvollen Gitarren unwiderstehlich im bratenden SLOMATICS-Drive der sich auf 6:32 Minuten erstreckende Langriemen „Voidians“ wirkt wie eine in beschwörender Form geäußerte Klage im Format einr Ode vom einsamen Rufers dessen Schattenumriß hinter einer undurchdringbar dichten Wand aus Nebel zwar andeutungweise zu erkennen, aber lediglich zu erahnen ist. Massive Riffwände und wuchtig punktgenauer Schlagzeugpunch verschmelzen mit beschwörendem Gesang zu einem unnachahmlich packend siedend heißen Elixir düster depressiv ummantelter Aura, „Zodiacs Art Lab“ verteilt auf exakt zweinhalb Minuten Gesamtspielzeit reduziert Glückshormone tiefer Hoffnung, deren schokoladiger Geschmack bittersüß auf der Zunge zergeht. Das vorletzte Stück „ARCS“ ergießt sich in schleppender Schwermütigkeit wie ein gewaltiges Monster, dass sich langsamen Schrittes aus dem tiefen Sumpf kriechend, erhebt. „With Dark Futures“ verheißt keine Freundlichkeit, im Gegenteil, schlägt ganz tief in die Magengrube.

Anhängerschaft zwischen ANATHEMA, CONAN, MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD, und MY DYING BRIDE wird von diesem Elixier abgeholt, alle anderen sollten reinhören, denn dieses Gebräu entwickelt aller Heavyness zum Trotz gewaltig Tiefgang, das ist nicht nur einzig allein auf die Wirkung bezogen. Ob die Schnapszahlgesamtspieldauer von exakt 36:36 Minuten so beabsichtigt war bleibt ein wohlgehütetes Rätsel und eine weitere Merkwürdigkeit von denen es im Schwermetallischen Paralleluniversum ohnehin mehr als genügend gibt. Exakt die Mucke für ein Fanklientel zwischen Roadburn, Desertfest und Freak Valley somit also auch für meine Wenigkeit hervorragend konsumierbar.

Fazit: Zähfließender Sludgedoom der schweren Art mit monolithischer Wirkung bei durchschlagskräftigem Tiefgang. Zielstrebig, hingebungsvoll, majestätisch 8/10