IBLISS - Bintang Fajar


VÖ: 08.09.2023
(Helter Skelter Productions/Regain Records)

Style: Stoner/Sludge/Doom

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IBLISS

Kuala Lumpur ist die Hauptstadt von Malaysia. Daher kommt das Stoner-Doom-Trio IBLISS, dessen Zweites Full Length Album frisch in meinem Player landet. Darauf enthalten sind sechs Stücke mit einer Spielzeit von 40 Minuten. „Bintang Fayar“ bedeutet etwa in deutscher Sprache übersetzt Stern-Dämmerung.

Markiert die kraftvoll-tonnenschwere Gitarren-Urgewalt „Made In Hell“ den gelungenermaßen zwischen BLACK SABBATH, CATHEDRAL und ELECTRIC WIZARD liegenden Einstieg, kommen zum Titelsong „Bintang Fajar“ kurz mal Dudelsäcke zum Einsatz, ehe schleppende Rhythmuskaskaden in Verbindung zu verzerrtem Gesang Assoziationen zu WITCHFINDER GENERAL erzeugen. Nach kurzer Sprechpassage zwischen Mann und Frau offenenbart „Sold Your Soul For The Devil“ völlig unerwartet blueslastiges DOORS-Feeling oder handelt es sich eventuell sogar um eine Coverversion? Richtig fett kommt danach der schwere Gitarreneinsatz zum anfangs in Schwerblütigkeit sich ergiessendem Bluestakt.

Sechstracklinge wie dieser sind ausschließlich für Extrem-Doomliebhaberschaft gemacht, alle anderen weitaus besser damit beraten im Zweifelsfall reinzuhören spätestens laut hiermit erfolgter Warnung für zerbrechliche, besonders labile, Frohnaturen und hochgradig suizidgefährdete Gemüter überhaupt nicht geschaffen. Entgegen gesetzt zahlreicher Doomacts erschaffen IBLISS eine heftig intensiv bedrückende Aura der Beklemmung. „Flower Of Evil“ doomgroovt zähfließend wuchtig, umgeben von bösartigem Anstrich okkultem Flairs, um sich in einer ausufernden Heavy Doom-Rock n' Roll-Orgie zu ergießen. Parallelen zum Titeltrack „Bintang Fajar“ weist „Living Like a Sinner“ auf.

Dieses im Coronajahr 2020 gegründete Malaysia-Trio sollte Anhängerschaft von ELECTRIC WIZARD, CATHEDRAL, SLEEP und WITCHFINDER GENERAL sich merken, die Sorte Bands, von denen ROADBURN-Fans nie genug bekommen. Statt den unkompliziert einfachen Abgang wählend, haben sich IBLISS für den schweren Weg entschieden und bringen mit „Killing Spree“ eine wenig originelle 11:10 Minuten Planierwalze in Gang, deren intensive Heavyness alles davor liegende zu zermalmen droht, ehe dem Motor völlig das Benzin ausgeht wenn plötzlich nichts zu hören ist, danach Rauschen und weiter geht’s mit in sich selbst zerfließender Schwermut, die allein durch tiefer gelegte Bassakkorde beendet wird. Im leicht verwaschenen Soundraster gemischt liegt über allem ein Hauch Verruchtheit, die sich mit unaufhaltsam hereinbrechendender Finsternis verbindet.

Fazit: Wenn die Sterndämmerung eintritt, geschehen merkwürdige Dinge... etwa wie dieses dem anvisierten Fanklientel mitunter zu empfehlende Tape! 7,5/10

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