CONQUER DIVIDE – Slow Burn
VÖ: 08.09.23
(Mascot Records)
Genre:
Post Hardcore
Homepage:
CONQUER DIVIDE https://conquerdivideofficial.com
CONQUER DIVIDE sind eine fünfköpfige All-Girl-Band aus den USA, Großbritannien und Kanada, die mir persönlich bislang noch nicht unterkam. Auch das selbstbetitelete Debütalbum (2016) rauschte ungehört an mir vorbei. So bleibt der Vergleich zu früher hier aus und die Konzentration liegt voll auf dem neuen Longplayer, der es für eine Ami-Band auf stolze 51 Minuten Spielzeit bei 13 Songs bringt. Der Interessierte bekam im Vorfeld der Veröffentlichung mit fünf Videosingles genügend Einblick in die neuen Tracks und mit der Songauswahl auch einen repräsentativen Querschnitt angeboten. Die Streaming Zahlen dazu belegen, dass die durchweg melodische Musik offensichtlich im Trend liegt. Der Opener „Atonement“ bringt es bislang aus 5 Mio. Klicks, „Paralyzed“ immerhin noch auf 3 Mio. Hörer. Die Mädels setzen auf das übliche Wechselspiel zwischen melodischen Refrains, lieblichen Clean Vocals und düsteren Growls in den Strophen. Zu eingängigen Lead-Melodien, geprägt von einer feinen, teils schon poppigen Hookline („N E W H E A V E N“), stehen harte Break Downs mit teilweise heftigen Aggro-Shouts, die von Djent Gitarrensounds unterstützt werden (z.B. die Videosingle „welcome2paradise“). Bei den oft auf Airplay getrimmten Stücken fällt mir negativ der beigemischte, Disco behaftete Drumcomputer-Sound auf. Klar, zu dem bereits erwähnten „Paralyzed“ oder „The Invisible“ mag das passen, aber die Vorstellung, wie ein Hit wie „Paralyzed“ mit einem echten Schlagzeug geklungen hätte... Egal, dieses Genre ist eben so ausgelegt. Das zeigt sich auch deutlich durch die Synthie Samples bei „sytem_failure“. Das bei dieser Produktion nichts dem Zufall überlassen wurde zeigt sich neben der fließenden Grenze zwischen Post Hardcore und Metalcore auch bei gelegentlichen Ausflügen in den Bereich Modern/Alternativ Metal („Over It“). Von den Thematiken in den Texten unterscheidet man sich nicht wirklich von anderen Veröffentlichungen dieser Genres. Soziale Unruhen, Umweltzerstörung bis hin zur persönlichen Offenbarung von Missbrauch werden mit „Slow Burn“ thematisiert. Aber auch der Frust über die Kämpfe in der Musikindustrie kommt bei „gAtEkEePer“ zum Ausdruck.
CONQUER DIVIDE liegen mit „Slow Burn“ voll im Trend und haben mit einigen Songs sogar echte heiße Eisen am Start.
Punkte: 8/10