AEROSMITH - Greatest Hits
VÖ: 18.08.2025
(Capitol/Universal Music)
Genre: Hard Rock
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AEROSMITH
So langsam neigt sich die Karriere der Boston Bad Boys dem Ende zu, in den Staaten ist die letzte Tournee angekündigt, und auf neues Vinyl braucht und muss man nicht mehr hoffen. In Europa werden sie wohl ebenfalls nicht mehr zu sehen sein, die vier Mal, als der Verfasser dieser Zeilen das Vergnügen hatte, waren ein Fest. Zeit um noch einmal das letzte Geld aus dem Kult heraus zu pressen, wobei da doch schon mal was mit „Greatest Hits“ war. Bei solchen Acts gibt es immer unzählige Reihen an Compilations, da fällt einem irgendwann kein Name mehr ein, oder zählt der Zusatz „Aerosmith´s Greatest Hits“? Auf jeden Fall wurde eine Zusammenstellung auf den Markt geworfen in schier unendlichen Formaten, von denen es welche exklusiv im Shop der Band gibt.
Uns lag die 1 CD Standard Edition mit 18 Songs vor und deren Tracklist ähnelt zu Beginn schon frappierend der 1980er-Sammlung. Zwar gibt es heuer zwei Songs vom Debüt, dafür nur einen von „Rocks“, aber die Klassiker sind schon fix gesetzt. Die Phase Ende der Siebziger wird dann komplett ausgespart selbst bei den üppigen Editionen. Der große Fokus liegt auf der erfolgreichsten Phase Ende der Achtziger bis zu Beginn der Neunziger, wo auch diesseits des großen Teichs die Hits kamen, welche die Hälfte der Scheibe einnehmen.
Ohnehin gibt es nur zwei relevante Abschnitte in der fünfzigjährigen Geschichte, die zweite war die Anfangszeit der ersten vier Longplayer. Jene profitiert von den ausladenden Konfigurationen, bereits die Dopple-LP hält mit „Seasons Of Wither“ neben „Jaded“ von „Just Push Play“ einen zweiten Titel von „Get Your Wings“ parat, welches dem Logo einst tatsächlich die Flügel verlieh. Bei dem 3CD-Paket sind es vier, auf den 4 Vinylscheiben gar 5. Genauso umfassend werden die Überalben „Toys In The Attic“ und „Rocks“ bedacht, die ja auf der Single-LP kaum zum Zug kommen.
Seltsamerweise bleibt es beim Debüt bei den beiden Songs, da hätte man sich wenigstens „Walkin´The Dog“ gewünscht. AEROSMITH wissen schon, welche Alben bei ihren Fans den höchsten Stellenwert genießen, ein wenig zu sehr, denn die etwas umnebelte Zwischenphase fällt komplett raus, nicht einmal „Remember (Walking In The Sand)“. Das live oft dargebotene „Let The Music Do The Talking“ vom kaum beachteten Comeback „Done With Mirrors“ bleibt das einzige Zeugnis aus diesen zehn Jahren.
Dabei wäre es vielleicht auch interessant gewesen den kreativen Niedergang bei der chronologischen Anordnung der Songs quasi im Zeitraffer zu dokumentieren. Dokumentiert wird der große Unterschied zwischen den drei weltweiten Erfolgsalben. „Permanent Vacation“ ist stark von den Achtzigern geprägt, „Pump“ deutlich mehr retro orientiert, während „Get A Grip“ sogar noch kommerzieller ausfiel. Klar erkennt man die Handschrift des Duos Tyler/Perry, doch die Produktion hat ein wenig zu viel Schliff.
Als jemand, der AEROSMITH zuvor lieben gelernt hatte schon eine Enttäuschung, im Nachhinein sollte es das letzte große Werk bleiben. Vom Nachfolger „Nine Lives“ wird nur der später dazu editierte Filmhit „I Don´t Want To Miss A Thing“ nachhaltig in Erinnerung bleiben, dennoch verirren sich drei weitere Auszüge auf „Greatest Hits“. Neben zwei „Just Push Play“-Liedern schafft es am Ende sogar noch „We All Fall Down“ von „Music From Another Dimension!“ in die Kollektion.
Jene dient Neueinsteigern als wirklich relevante Werkschau einer der ganz großen Hard Rockhelden, wer es auf die Konzerte der Abschiedstournee schafft, wird sicher keine anderen Titel zu Gehör bekommen. Hier tut man sich gut nicht nur die Studioversionen zu nehmen, wobei der ein oder andere Single Edit auch Platzgründen geschuldet sein dürfte. Neben den Radioversionen gibt es auch einige extra dafür angefertigte Remixes, wobei am Ende die Livestücke von „A Little South Of Sanity“ das Sahnehäubchen markieren dürften.
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