BREFORTH - Metal In My Heart
VÖ: 25.08.2023
(MPR)
Style: Classic Hard Rock/Heavy Metal
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BREFORTH
Mit Bands wie IRON MAIDEN, SAXON JUDAS PRIEST und der NWOBHM aufgewachsen gehört Jürgen Breforth seit 40 Jahren zu den Szeneveteranen, dessen 1982 gegründete Band MAD MAX der treuen Classic Metalfangemeinde ein sicherer Begriff ist. So schön die melodischen Alben für ihn waren, so sehr hat es ihn bedrückt, nicht mehr dem klassischen Edelstahl zu frönen, wofür sein Herz schlägt. Das ändert sich jetzt mit 'Metal In My Heart' wo er die Vorliebe für klassischen Oldschool-Metal wieder aufleben lässt. Zusammen mit dem Sängesvirtuosen Peter Lenzschau wurden sämtliche Textzeilen geschrieben. Unterstützt wird Jürgen Breforth als Gitarrist von einer treuen Crew, bedient Erik Blumenthal die zweite Gitarre, Arne Fleischhut sorgt für kraftvollen Schlagzeugpunch, am wummernden Bass betätigt sich Jens Lükermann.
„Reset my Sanity“ eröffnet als Opener in bester Teutonenstahl-Art nach ACCEPT/TRANCE-Manier, „Digging The Dirt“ bekommt im klassischen Stampf-Heavyrockformat heroischen Bombastanstrich mit auf den Weg, das von Ohoho-Singalongs umrahmte Stück erinnert an eine Mischung aus ACCEPT meets HAMMERFALL. Der explosive Hard n' Heavy Rocker „Dynamite“ erinnert an eine Mischung aus ACCEPT, SCORPIONS und TRANCE mit ein wenig US-Hard Rock-Feeling im Stil von ALICE COOPER (man beachte die Sprechparts im Song!) „Rest In Peace“ könnte mit seinen Raumgreifenden Gitarrenriffs ebenso auf einem ACCEPT-Album stehen ohne als Kopie durchzugehen, wobei sich nun endlich verstärkt JUDAS PRIEST-Einfluss hinzugesellt und bei den herrlichen Leadsoli darf man als Klassischer Metalfan gerne schwach werden und zur Luftgitarre greifen. - Wow!
Dafür, dass dieses Album durchschlagskräftige Wirkung entfaltet sorgt auch die raukehlig erdige Rock n' Roll-Röhre von Peter Lenzschau, der allen Songs unmittelbar seinen Stempel aufdrückt. „Wheel Of Fortune“ zeigt sich als gefühlvoller Powerballadentrack einschließlich akustischer Gitarre verknüpft mit harten Stromgitarren und ergreifendem Gesang von melancholisch Geschichten erzählendem (Storytelling)-Charakter, - es berührt, fesselt und lässt in wehmütige Gedankenkosmen entschweben. „Danger“ lässt mal richtig krachendes IRON MAIDEN/SAXON-Faible frei, um sich mit TRANCE-Ergüssen und markanten Gangshouts ('Get Ready! Get Ready! Danger, Danger!') zu verbinden, es rockt, rollt, fetzt, groovt zentnerfett, spritzige Leadsoli und kantige Riffs packen! Peter Lenzschau hat für solch fulminanten Powergroover genau das passend röhrende Organ, dem es weder an Esprit noch Durchsetzungsfähigkeit mangelt. Richtig fulmant kraftvoll, das die Schwarte kracht geht’s im von Bombastischen Backgroundvocals umrahmt leidenschaftlichen Faustrecker-Titelstück 'Metal In My Heart' zur Sache, ACCEPT/GRAVE DIGGER-Gangshouts dröhnen heftig ins Gehör, während die Riffs knattern und Leadsoli kreischen, das ist geballte Hard n' Heavy Rock-Power am Fließband! „Social Suicide“ prangert sozialen Werteverfall innerhalb der Gesellschaft an, zusätzlich von satten ACCEPT-Choralgesängen flankiert.
Zunächst mag das verwaschene Produktionsmuster verwundern, doch mit zuhehmender Spieldauer wird klar, dass gehört zu einem exzellent greifenden auf 80er getrimmten Produktionsschema dazu, dass die kantige Schlagseite aller Songs hervorragend unterstützt. Und wer sich schon immer mal den Eiffelturm anschauen wollte, hat Möglichkeit, in den Nachtzug nach Paris zu steigen, um sich diesen Wunsch zu erfüllen, in der Nighttrain geht in flotter Geschwindigkeit rollend der Nachtexpress ab,wobei dieses Stück an eine Kreuzung aus ACCEPT, SAXON und JUDAS PRIEST erinnert. Und was braucht die Welt mehr als Rock n' Roll? Eröffnet von einem knackigen DEEP PURPLE-Riff, mausert sich der Song zum knallenden Smasher dessen Fokus in der Schnittmenge zwischen DEEP PURPLE, KROKUS und SAXON liegt. Erfreulicherweise überschreitet kein Song unnötig die Fünf Minuten-Grenze, nichts wirkt künstlich aufgeblasen, was dem Gesamtwerk erheblich zu Gute kommt. Dieses Album verbreitet positive Vibrations im Dauertakt, mehr Rock n' Roll unmittelbar direkt von der Quelle (back to the Roots!) geht nicht. Das einen angriffsbereiten Phoenix zeigende Coverartwork sagt alles, diese Band erlebt ihren dritten Frühling, 'Metal In My Heart' fühlt sich wie die Reinkarnation etwas längst vergessen geglaubten in der Vergangenheit schlummernd an, dessen Essenz erneut wieder zum Leben erwacht.
Fazit: Fetter Hard n' Heavy Cocktail zwischen Teutonenstahl und NWOBHM auf Hymnenbasis, der Metal-Herzen höher schlagen lässt. Authentisch ehrlich zeitloser geschmiedeter Classic 70er Hard Rock/80er Traditions Heavy Metal zeitlosen Charakters auf erlesenem Top Niveau! Hell Yeah! Die Welt braucht mehr Heavy Metal und Rock n' Roll! 9/10