TOMMY CLAUSS - Project 8 Center
VÖ: 28.07.2023
(MPR)
Style: Classic Hard Rock
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TOMMY CLAUSS
Irgendwo zwischen HALESTORM, DISTURBED, MR. BIG, OZZY OSBOURNE, DIO und natürlich nicht von der Hand zu weisender URIAH HEEP-Einfluss irgendwo dazwischen soll sich das Songmaterial auf dem neuen Studiolangdreher von TOMMY CLAUSS einpendeln. Inwiefern das laut Infoblatt genannte Einflussspektrum zutrifft, liegt im Ermessen des betrachtenden Indivduums. Für Abwechslung ist gesorgt. Die darauf zu findende Songpalette reicht von Classic Rock über Blues, Melodic-Hard Rock bis traditionellem Heavy Metal.
ZAR-Bandmastermind Tommy Clauss übernimmt neben der Gitarre zeitweise auch den Gesang. Für den Hauptgesang kommen die Sängerinnen Zorana Memedovic und Liliana Iodice zum Einsatz, deren Hohe Klartonstimmen angenehm ins Ohr hinein laufen. Jeff Jefferson (Bass) und Vince Marxer (Drums) komplettieren das Band Line Up.
Mit „Mea Culpa“ startet 'Projekt 8 Center' so der Titel des Elftrackers zeitgemäß modern, um sich mit altertümlichem Flair zu schmücken, was am Gesang liegen könnte, allerdings geht der Song am Ohr vorbei, besser fühlt es sich beim kompakteren Melodic Rocker „Believe Us“ und dem von Catchy Refrains begleitet auf flotten Heavy Metal getrimmten „Ghostland“ an, wobei kurz mal das Tempo rausgenommen wird, um es danach wieder anzuziehen.„It Made me Cry wirkt poprockig von futuristischem Faible umweht, kann aber nicht durchweg überzeugen. Immerhin bringt TOMMY CLAUS das Kunststück fertig, kürzere Songs durch viel Flexibilität länger wirken zu lassen als sie es in Wirklichkeit sind. Auch der zwischen Rock, Funk, Soul und Blues liegende Gesang hat das richtige Maß an Kehligkeit, die Lady's zeigen, dass sie nicht nur im glockenheller klarfrequenzbereich singen können, sondern ihre flexible Rockröhre auch kehlig einsetzen können. Der in modernem Gewand rockende Stampfer „Take What“ kommt durch überraschende Wendungen in Fluss, „Wild Men Go Wilder“ wirkt bei aller Vorliebe für knackig variable Beats mit gewöhnungsbedürftigem Riffing dermaßen heftig abgehackt, dafür kann „I'm Not Waiting“ in heroische Stimmungsbögen verfallend punkten, wobei sich würziges Classic Rockflair mit Melancholischem Touch Blues-Rock verbindet. Heavy Rock Groove gefolgt von feiner Melodielinie (URIAH HEEP mäßiger Chorgesang mit inbegriffen) fährt „Long Summer Day“. Von Chören umrahmt gibt sich „I'm Not Waiting“, dem Blues widmet sich „Turn The Page“, von gefühlvollen Leadsoloeruption und bezaubernd hellem Gesangstimbre gekrönt. Ausgerechnet der Song mit dem interessantesten Titel „Cold Side of Venus“ kommt enttäuschend überladen schwülstig daher.
„Ghostland“ als Bonus-Akustikversion mit spanischer Flamenco-Gitarre verfeinert, die durchaus ihren Reiz entfaltet hebt das Gesamtspielzeitvolumen noch etwas an. Gepackt in eine der Musik zeitgemäß angepasste Produktion ist TOMMY CLAUSS und seinen Mitstreitern/rinnen ein der klassischen Rock-, Blues-, Melodic Rock und (mit deutlichen Abstrichen Heavy Metalfraktion) zu empfehlendes Werk gelungen.
Fazit: Anhängerschaft von klassischem Rock, Blues, Melodic Rock und Heavy Metal die es gern zeitgemäß produziert mag, sollte hier fündig werden. 7/10