DEVIN TOWNSEND - Devolution #3: Empath Live in America

08 devintownsend

VÖ: 04.08.2023
(Inside Out)

Genre: Prog Metal

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DEVIN TOWNSEND

Beim Kanadischen Weirdo gleicht kein Album dem anderen, was auch für seine Tourneen gilt, die immer andere Mottos, Programme und Besetzungen haben. Dazu hat der Mann einfach zu viele unterschiedliche Projekte, di sich dann jeweils in der Livedarbietung niederschlagen. Seine Nordamerika-Tour Anfang 2020 wurde jäh von der heran nahenden Pandemie unterbrochen, was ihn nicht davon abhielt, diese aufzuzeichnen und nun zu veröffentlichen. Dabei liegt die letzte Studiolangrille „Lightworker“ nur ein paar Monate zurück, ein Beleg für die Rastlosigkeit von DEVIN TOWNSEND.

Bei jenen Auftritten orientierte sich der Künstler grob an der „Order Of Magnitude“-Tour, welche die „Ziltoid“-Phase begleitet hatte, jedoch personell nicht so ausufernd wie in der Ära. Wobei vor allem HAKEN-Keyboarder Diego Tejeida sich mit seinen Orchestrationen sehr prominent im Gesamtsound. Damit gibt er den Songs teils ein völlig anders Bild, speziell denen aus dem STRAPPING YOUNG LAD-Kosmos wie „Love“. Streckenweise kommen wie bei „Ih-Ah!“ noch süffige Pop-Melodien zum Einsatz, die für zusätzliche Wendungen sorgen.

Wendungen gibt es im ganzen Set zahlreiche, weil auf jener Tour kein stringenstes Programm durchgezogen wurde, wobei der Großteil aus dem damals aktuellen „Empath“-Album stammt. Viel mehr setzte Townsend auf Improvisationen und nahm Publikumswünsche gerne an. Jene Bekundungen nutzte er ausgiebig, um mit den Fans zu kommunizieren, sein Redeschwall ist ja bekannt. Was er immer wieder mit der Ansage genug Wasser zu trinken meinte erschließt sich mir nicht.

Vielleicht sind sich wiederholende Redewendungen dem Fakt geschuldet, dass „Devolution #3: Live in America“ aus mehreren Konzerten zusammen geschnitten wurde. In ihrer Gesamtheit wirkt die Scheibe aber etwas zusammen geschustert, da ja schon die Songs zum Teil nicht komplett ausgespielt wurden. Natürlich passt dies zum Naturell des Mannes, der den Begriff Progressive Metal ohnehin sehr strange auslegt.
So bleibt vieles fragmentarisch, was das Geschehen neben dem musikalischen Cocktail aus harten Riffattacken, fast opernhaften Elementen, sphrärischen Parts und klaren Melodien noch schwerer nachvollziehbar macht. Allerdings muss man dazu sagen, dass der gute Devin ein so überragender Frontmann ist, der alles zusammen zu halten weiß, die Menge immer wieder mitnimmt. Und hinter ihm kann er sich auf eine euphorisch aufspielende Formation verlassen.

6,5 / 10