ANTIOCH - VI Molten Rainbow


VÖ: 21.07.2023
(Iron Shield Records)

Style: Oldschool Heavy Metal

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ANTIOCH

ANTIOCH gehören zu den fleißigsten Combos in Sachen Kanadastahl. 'Molten Rainbow' schimpft sich der aktuelle Langdreher. Mit „Defiler“ geht’s gleich kräftig in die Vollen, und es beschleicht mich dabei das Gefühl, neben ACCEPT/JUDAS PRIEST/RUNNING WILD/TWISTED SISTER u. a. Einflüsse schwedischer Kapellen Marke AMBUSH/ENFORCER herauszuhören. Außergewöhnliche Kombination, deren Mischung effektive Wirkung entfaltet. Zu den größten Stärken von ANTIOCH gehört die Tatsache, dass eben nicht pausenlos bis zum Abwinken auf's Gaspedal getreten wird, sogar bei tempogedrosselten Parts regiert pfundschwere Heavyness. Ein Schlagzeug, das weder nach Computer-Plastikplürre noch Kaspertheater, sondern wirklich und jederzeit amtlich nach einem Schlagzeug klingt, kraftvolle Bassakkorde und zentnerschwere durch Mark und Bein gehende Gitarrenarbeit – selbiges gilt für diverse Gesangsfacetten.

Nicholas Allaire besticht erneut durch sein vielschichtiges Stimmvolumen. Neben klassischer Hochtonlage, garstigem Gesang öfters an eine schrägere Variante von ACCEPT/TT-QUICK-Sänger Mark Tornillo erinnert, dessen Stimmlage der Shouter bestens dosiert einsetzt, wenngleich dessen dominant kraftvoll zeitweise sogar die ausnahmslos druckvoll fetten Gitarren übertönend gebündelt kehlig röhrender Gesang eingeschworene Klartonfetischisten schnell in die Flucht schlagen könnte... hahaha! Das ist es, was einen wichtigen Teil dieser Band ausmacht. Der Gesang muss einfach passen, das tut er bei ANTIOCH wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge! Neben kraftvoller Instrumentierung einen Sänger in Reihen haben, der keineswegs nach x-beliebiger Hochtonheulboje klingt, sondern facettenreich zu Werke gehend jedem Stück den eigenen Prägestempel aufdrückt. Bei derartigen Songs würde so ziemlich jeder die Schmerzgrenze bereits nach zwei Minuten bis zum obersten Anschlag extrem überschreitende Theatralik-Gillerhals gnadenlos untergehen.

Im Titeltrack der sich verstärkt im Teutonenstahlgewässer aufhält, lassen neben ACCEPT auch RUNNING WILD fett grüßen. Einmal mehr klingen ANTIOCH europäischer als der Großteil zahlreicher Kanadastahlacts und was am wichtigsten ist - leidenschaftlich von ungeheurem Wiedererkennungswert gekennzeichnet. Als Groovehammer outet sich das mit jedem Takt die regelrecht zum Faust recken auffordernde „Dodeskaden“, entgegengesetzt dazu geht der beinahe sechseinhalb Minuten umfassende Epic-Track „Imps In The Coal“ auf 'Molten Rainbow' deutlich in Richtung TWISTED SISTER, danach wird auf heftig das Tempo anziehende mächtig Sperrfeuer gebende IRON MAIDEN-Groovelinien umgeschaltet, ehe in temporeduziert schwere Groove zurückgefahren wird. „Temple Of Black Fire“ drückt danach kräftig auf's Tempo, es überrollt dich mit brachialer Wucht. „Lucifer in Chains“ geht als eingängiger Riffgroover durch, fällt allerdings gegenüber dem Restsongmaterial qualitativ etwas ab. Dafür besticht „The Harvest Tale“ durch galoppierende Riffkaskaden, flexible Leads, immens viel Zug nach vorn, eingebautem Faustreckpart, wobei man Mark Tornillo schon im geistigen Auge vor sich sieht. Wenn es eine Art Epic-Track auf 'VI Molten Rainbow' gibt, dann ist es „Hold My Heart“, was wie ein Balldentitel anmutet, wird zur schrittweise von pumpenden Riffs geratenden ausnahmsweise dafür mit feinem Klartongesang, der nie in Extremhochtonbereiche abdriftet, regelrecht fordernd wirkt, das Stück zur kleinen Hymne werden lässt, ehe das Headbang/Faustreck-Hymnen-Monster „Iron and Rust“ kräftig am Temporad drehend für den immens wuchtigen Abgang sorgt.

Gepackt in ein Oldschool-Metal jederzeit würdiges Produktionsschema haben ANTIOCH wieder tolle Arbeit geleistet. So wird ein ungeschliffen ehrliches Oldschool-Brett serviert, das nicht den geringsten Zweifel aufkommen lässt. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Diese granatenstarke abermals ein mörderisches Oldschool-Brett servierende Ahornblatt-Combo müssen überzeugte Kandastahl-Fans die etwas auf sich halten, jederzeit auf der Rechnung haben.

Fazit: Erneut fetter Ahornblattstahl aus dem Hause ANTIOCH.-  Fight! Crash! Burn! 8,7/10

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