STORMAGE - Ashes Of Doom
VÖ: Bereits erschienen
(El Puerto Records/Edel/KNM)
Style: Power Metal
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STORMAGE
STORMAGE ließen schon viel zu lang nichts mehr von sich hören. Umso schöner, dass es die Band noch gibt und sich an ihrer bisherigen Ausrichtung nichts geändert hat. US Power Metal trifft auf sein Europäisches Pendant. In bewährten Vierer Bandline Up bestehend aus: Heiko Hessler (Gesang, Gitarre), Tim Sonnenstuhl (Gitarre), Dirk Heggemann (Bass) und Vasileios (Billy) Georgiou (Drums) konnte das vierte Studoalbum 'Ashes Of Doom' fertiggestellt werden. Das Coverartwork sowie der Titel 'Ashes Of Doom' signalisieren, dass es hier bei allem Hang zu heroischen Songpassagen düsterer als bei zahlreichen Genreacts im klassischen Power Metal zugeht. Hinterliessen bereits die drei Genreperlen 'Balance Of Power'/'Sudden Awakening'/'Dead Of Night' in der Vergangenheit glänzenden Eindruck, schließt sich 'Ashes Of Doom' nun dem gehobenen Qualitätslevel problemfrei an. Trotz aller Verspieltheit bleiben STORMAGE immer eingängig, was den Songs unheimlich Charakter neben ohnehin vorhandener Tiefe verleiht.
Das für mich zu den besten und nach wie vor völlig unterbewerteten Gitarrenteams hierzulande zählende Gespann Hessler/Sonnenstuhl glänzt durch herrlich endgeile Gitarrenarbeit, will heißen: Zentnerschwer bis unter die Deckenbalken drückende Riffdynamik, atemberaubend ausgeklügelte Leadsolofinessen und superbe Melodieführung. An soviel vor ausdrucksstarken Gesangsperformances strotzender Stimmbandflexibilität zeichnet sich ab: STORMAGE verharren keineswegs ziellos in der Vergangenheit, sondern liegen lyrisch wie musikalisch auf Höhe der Zeit. Auch das zeitgemäß gestaltete Coverartwork passt optisch zum sich kritisch mit den Abläufen hinter der Pandemie auseinandersetzenden Inhalt.
Hinzu kommt mit Dirk Heggemann/Vasioleios (Billy) Georgiou eine mit jedem Ton arschtight harmonierend ihr druckvolles Fundament unter alle zehn Kompositionen legende Rhythmusabteilung. Das dramaturgische Highlight setzt der auf mächtigen Kanons thronende Epik-Ohrwurm „Ashes Of My Doom“, während „The Spirit Never Dies“ anfangs ein wenig herum witzelt, doch der Klaumauk findet schnell sein Ende, danach explodiert das Stück gewaltig! Irgendwie weckt es zeitweise Gedanken an eine melancholische Kombination von DARK AT DAWN mit ganz früher ICED EARTH-Phase als die US-Power Metaller den traditionellen Heavy Metal Underground mit ihren zwei ersten vor dunkel melancholischer Färbung strotzenden Alben für sich gewannen. „Fire as a Dragon“ ist ein kompakt geballt heroischer Speedhammer. „Blood Shot Eyes“ geht als klagende von zentnerfett rollenden Riffs und kraftvollen Backgroundvocals flankierter Groovesmasher mitten in die Vollen. Im Thrashlastigen Killer „Put The Hammer Down“ zeigt sich erneut das gewaltige Potential des begnadeten Power Metal-Vierers aus dem nordrhein-westfälischen Attendorn,das sich mit in „The Wind Will Take Us Home“ gebührend im Stile einer klassischen Piraten Metal-Kapelle verabschiedet.
Fazit: Ein von vorne bis hinten fesselnd spannungsgeladen Pathetisches Lehrstück klassischen US/Euro Power Metalschule, der beide Stile geradewegs nahtlos fließend inander übergehend fusionieren lässt. - Zum Niederknien! 9,5/10