KICKHUNTER - Now Or Never
09.06.2023
(Metalapolis Records/SPV)
Style: Classic Hard Rock/Blues/Southern Rock
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KICKHUNTER
KICKHUNTER wurden im Millenniumsjahr 2000 von Gitarrist Stephan Aurel und Schlagzeuger Karsten Kreppert gegründet, deren Album 'Hearts and Bones' passend zum Hessentag 2003 in Bad Arolsen erschien als ich erstmals durch deren 'Hearts and Bones'-Debüt auf die Band aufmerksam wurde, wo sie im Vorprogamm von DEEP PURPLE/ LYNYRD SKYNYRD spielten und guten Eindruck hinterließen. Mit den Jahren schlossen sich drei weitere Studioalben dem Debüt an. Dieser Tage folgt nun das vierte, womit die Bandhistorie insgesamt derer fünf verzeichnet. Mit Gerd Lehmkuhl kam ein weiterer Gitarrist dazu, womit die Triple-Axe Attack vervollständigt wurde, außerdem konnte Tim Schwarz der manchem von dem Symphonic-Metal-Fünfer XANDRIA und seiner anderen Band HARDBONE bekannt vorkommen dürfte, am Bass als neues Bandmitglied begrüßen. Für Background-Vocals sorgt Melanie Kirschke von der norddeutschen Coverband TIN LIZZY. Mit "Now Or Never" werden die Karten neu gemischt im Hause KICKHUNTER.
Geändert hat sich an der kräftig zupackenden über weite Strecken erfrischend mitreissenden Rezeptur aus Good Time Rock n' Roll mit dicken Blueswurzeln und Southern Rockfaible im Prinzip nichts. BLACKFOOT, DEEP PURPLE, LYNYRD SKYNYRD, STATUS QUO, MOLLY HATCHET-ZZ-TOP-Fans bekommen in Form kerniger Rocker vom Typ „Louder & Faster“, „Motherlode“ oder dem von kantigen Riffs, feurigen Leadsoli gesprochenem Part und klartönend hellem Frauenbackgroundgesang von Melanie Kirschke im Southern Rock-Format á lá LYNYRD SKYNYRD/MOLLY HATCHET groovenden Roadtrip „Nothing To Lose“ oder dem knallig flotten Fun Rock n' Roller „Best Time“ eine explosiv lockere zuweilen dreckig hart rockende Mischung serviert, die kein Auge trocken lässt. Das betont lässig dennoch mit Hörnern rockende den Geruch von Asphalt und Benzin verteilende „This Summer“ ist allen Bikern gewidmet. Mehr Blues als beim schleppenden „Can't Get You Out Of My Mind“ geht definitiv nicht, hinzu gesellt sich richtig kraftvoll erdiger GitarrenDrive und stimmungsvolles Orgelflair. Ok, die zwei schleppenden Bluesnummern „King Of Rock n' Roll“ und „Can't Get Out Of My Mind“ hintereinander werden auf Dauer langatmig, obwohl sie handwerklich wie von KICKHUNTER nicht anders zu erwarten, gut umgesetzt sind. Eike Freese (u. a. DEEP PURPLE, GAMMA RAY) und Dennis Ward (PINK CREAM 69, MAGNUM, KHYMERA) zeichnen für eine klassische Produktion bestehend aus Soundmischung/Mastering verantwortlich, die nichts zu wünschen übrig lässt.
Zeit für Liebesgefühle gibt „Sing This Song Forever“ ein schöner im klassischen Sinne auf Stadionrock geeicht emotionsbehafteter Balladentrack. HELLOWEEN-Bassist Markus Großkopf der zu den KICKHUNTER Gründungsmitgliedern gehört, hat beim schleppenden MOLLY HATCHET/LYNYRD-SKYNYRD zugeneigten „King Of Rock n' Roll“einen Gastauftritt, Melanie Kirschke lässt durch souliger Hintergrundstimmfrequenz eine besondere Note mit einfließen. Die präsente Orgel gibt den Stücken wo es erforderlich wird, zusätzlich Reiz. Soviel erdigen Drive müssen andere Bands erstmal auf die Kette bekommen. Der im klassischen Bluesboogie-Stil auf BLACKFOOT/MOLLY HATCHET/STATUS QUO/ZZ-TOP Schiene kraftvoll rockende Knaller „I want It“ beinhaltet auch Plattitüden, die man bereits vom King of Rock n' Roll - Elvis kennt (One For The Money... Two For The Show). „Back and Free“ versprüht im Rockabilly-Takt den Geist der Freiheit, um in gepflegt chilliges Southernflair inklusive weiblichem Gesang überzugehen, ehe das Tempo angezogen wird, vom Taktbeat fühlt sich der Rezensent an frühe GOLDEN EARRING erinnert. Vielseitiger kann handgemacht erdiger Hard Rock mit klassischer Rock n' Roll-Attitüde nicht sein. - Cooler Tobak!
Fazit: So geht waschechter direkt auf den Punkt gespielter Hard Rock! 8/10