TRESPASS - Wolf At The Door
VÖ: Bereits erschienen
(From The Vaults)
Style: NWOBHM/Hard Rock
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TRESPASS
Neues von TRESPASS... 'Wolf At The Door' heißt das Album. Schon beim Auftakt „Black Thorn“ dröhnen mir kraftvolle Riffs ins Ohr. Diese Combo gehört zu den sträflichst unterbewerteten und es will sich nicht erschließen, warum das so ist?!?
Seit 2018 liegt „Footprints in the Rock“, das dritte Studioalbum dieser im Jahr 1979 gegründeten NWOBHM-Schmiede zurück, von deren Urformation allein Mark Sutcliffe übrig blieb, da wurde es allmählich mal wieder Zeit, nachzulegen. Inhaltlich beschäftigt sich 'Wolf At the Door' mit der Umweltverschmutzung und ihren daraus resultierende schrecklichen Folgen, wie das von Mark Wilkinson entworfene Coverartwork für diesen Tonträger, dessen Fähigkeiten schon bekannte Namen wie IRON MAIDEN, MEGADETH und JUDAS PRIEST in Anspruch nahmen. Die Endabmischung der Scheibe blieb Nigel Palmer (u. a. RAGING SPEEDHORN, SATAN'S EMPIRE, ANNIHILATED) überlassen.
Jason Roberts knackfett wuchtiger Schlagzeugpunch bildet die Grundlage für harte Gitarrenklänge, dessen Rhythmuspartner Wil Wilmot lässt den Bass rhythmisch grooven, während Joe Fawcett an der zweiten Gitarre Bandgründer-Urgestin, Marc Sutcliffe unterstützt, dessen leidenschaftlich klagender Gesang und markantes Gitarrenspiel allen Songs deren Stempel aufsetzt sind unwegdenkbarer Bestandteil von 'Wolf At The Door' das kein Gramm des urigen TRESPASS-Feelings vermissen lässt. Keine Frage TRESPASS haben wieder ein knappes Dutzend Kampfhymnen am Start, die jeden ihrer Liveauftritte sowie den Inhalt dieser Scheibe zum Gourmetschmauß machen. Auch das prägnante etwas an SCORPIONS/UFO erinnernde Riffing kommt mehr als einmal durch. Ohne Wenn und Aber ein tolles NWOBHM-Album, das vor Eingängigkeit, Hymnenfaktor, Melodielinien, kantigen Riffs und Spielfreude nur so platzt! „Force Of Nature“ eine Ode an Mutter Natur, deren Kräfte man ehren und schätzen sollte, statt sie gegen sich aufzubringen, hätte auf einem BLACK SABBATH, RAINBOW oder DIO-Album sehr gut gepasst. „Live Like A King“ outet sich als krachendes von Ohohoho-Singalongs flankiertes Melodic-Hymnenbonbon, ehe ausgerechnet der Titelsong „Wolf At The Door“ lange zeit nur gediegen rockt, ehe fast zu spät noch kräftig das Tempo forciert wird.
Die schnelleren Songs „Black Thorn“, „Daggers Drawn“, „Ghost Pilot“ und „Crooked Cross“ geben reichlich Grund kräftig zu Headbangen. - Kracher, die im künftigen TRESPASS-Liveset vorstellbar sind. Grund genug, den Lautstärkeregler aufzudrehen und kräftig rockend zu Headbangen. Leiseres dennoch keinen Deut weniger dringlichen Tonfall anschlagendes Material der Sorte „Other World“ und „Back To The Woods“ führt in eine unbekannte Welt außerhalb der Zivilisation, die ihr geheimnisvolles Flair hat. „Unsinkable“ hüllt sich in bedrohlichen Trauerfloor, versprüht andererseits Hoffnung, dass die Natur sich irgendwann vielleicht erholt.
57 Minuten klassische NWOBHM-Beschallung direkt von der Basis. - Grund genug, auch diesen TRESPASS-Longplayer zu mögen. Zeitlos nostalgischer Hard Rock wie man ihn heute nur noch selten in solch ausgereifter Blüte findet, obgleich der Scheibe gegen Ende („Stranger In Paradise“) noch ein wenig die Luft ausgeht. Dieses Album birgt wahren NWOBHM-Spirit in unverfälscht reinster Form, der seiner Anhängerschaft bei aller Liebe zur Musik etwas zum Nachdenken gibt.
Fazit: Griffiger NWOBHM-Hard Rock einschließlich spannend-melancholischer Momente, der anno 2023 immer noch so reizvoll wie in den 80ern ist. Ein tolles Album der gestandenen NWOBHM-Schmiede. - Respekt! 8/10